Die Polizei und die Verkehrswacht raten dazu, Kinder zu Fuß zur Schule zu schicken, sofern das möglich ist. Foto: Pixabay Die Polizei und die Verkehrswacht raten dazu, Kinder zu Fuß zur Schule zu schicken, sofern das möglich ist. Foto: Pixabay
Schulweg

Elterntaxen sorgen für Chaos vor Schulen

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Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule und sorgen für chaotische Szenen vor den Einrichtungen. Polizei und Verkehrswacht raten dazu, den Nachwuchs ruhig zu Fuß zur Schule zu schicken.

Morgens kurz vor Schulbeginn im Bremer Norden: Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zum Unterricht und verursachen so manches Verkehrschaos vor den hiesigen Schulen. Heikle Wendemanöver, Parken im Halteverbot und das Fahren über Gehwege sind Teil des täglichen Ablaufs. Und mittendrin sind die Schüler unterwegs.

Nach einigen Minuten, sobald die Schule angefangen hat, ist das Spektakel wieder vorbei – und wiederholt sich gerne nach Schulschluss. „Das ist das ganz normale Leben in Bremen-Nord“, resümiert Polizeisprecher Gundmar Köster, nachdem er mit Kontaktpolizisten und Revierleitern gesprochen hat. Alle zeichnen ein ähnliches Bild vom täglichen Halte- und Parkchaos vor den Schulen.

ASV realisiert Maßnahmen vor Schule Schönebeck

Immer wieder würden die Schulleitungen bei der Polizei anrufen und über die Zustände informieren. So stünden schon mal bei besonders kritischen Zuständen Polizisten in Zivil vor den Einrichtungen und schreiben Kennzeichen von Autos auf, die zum Beispiel im Halteverbot stehen. Doch auch das hilft nicht dauerhaft. „Es ist schwierig mit einer konkreten Maßnahme das Problem zu lösen“, sagt Köster.

Das hat auch die Schule Schönebeck festgestellt. Elternbriefe und versetzter Unterrichtsbeginn haben die Situation nicht verbessert, sagt Schulleiterin Britta Riethmöller. Bevor tatsächlich ein Unfall vor der Schule passiert, haben sich die Schulleitung, der Elternbeirat und die Schulelternsprecher an das Ortsamt gewandt. Bei einem Ortstermin haben Polizei und das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) gemeinsam überlegt, welche Maßnahmen die Situation verbessern können.

Das Ergebnis: Demnächst sollen Grenzmarkierungen auf dem Boden aufgebracht werden, die ein absolutes Halteverbot kennzeichnen. „Wir hoffen, dass so mehr Spielraum geschaffen wird“, sagt Thorsten Resch, Referatsleiter für Straßen- und Verkehrsregelungen beim ASV. 

Schulweg zu Fuß absolvieren

Die Verkehrswacht und der BUND raten davon ab, Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen, sofern es möglich ist. Sie plädieren dafür, das Kinder den Schulweg zu Fuß gehen sollten. Die Bewegung an der frischen Luft sei gesund, die Kinder könnten sich anschließend im Unterricht besser konzentrieren und der Nachwuchs mache auf dem Schulweg wichtige Erfahrungen als Verkehrsteilnehmer.

Die Polizei appelliert an die Erziehungsberechtigten, die Kinder entweder einige hundert Meter vor der Schule aussteigen zu lassen oder Gehgemeinschaften zu gründen, die bei Bedarf von einem Erwachsenen begleitet werden. „Ein Gesinnungswandel bei den Eltern kann helfen“, ist sich Köster sicher.

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