Wohnen statt parken, Foto: Schlie Die Parkgarage auf dem Innenhof hat schon bessere Tage gesehen. Foto: Schlie
Neustadt

Neubau: Wohnen statt parken

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Die Stadt plant den Bau eines Studentenwohnheims in der Neustadt. Die Anwohner befürchten zusätzlichen Lärm und den Verlust von Wohnqualität.

Eine Neugestaltung des bisher hauptsächlich für Garagen genutzten Innenbereichs zwischen Große Johannisstraße, Süderstadt und Neustadtswall ist geplant. Um der Öffentlichkeit erste Ideen vorzustellen, lud das Ortsamt Neustadt in der vergangenen Woche zu einer Einwohnerversammlung ein.

Innenbereich soll sinnvoller genutzt werden

Insgesamt geht es bei der Planung darum, den Innenbereich nutzbar zu machen. Derzeit befinden sich dort neben der Parkgarage Abstellräume, die marode und daher zum Teil auch ungenutzt sind.

Der Innenbereich soll neu aufgeteilt werden, während die umschließende Bebauung weiterentwickelt wird. Dazu gehört auch eine Anpassung der Höhe der Gebäude. So soll diese entlang der Süderstraße dem dreigeschossigen Bestand angepasst werden. Für die Große Johannisstraße und den Neustadtswall ist eine viergeschossige Höhe Richtwert.

Idee eines Studentenwohnheims stößt auf Kritik

Der Plan für den Innenbereich sieht den Bau neuer Wohnungen vor. Die Idee ist ein Studentenwohnheim, das bei von den Anwohnern aus verschiedenen Gründen kritisiert wird.

Viele Nerven sind schon durch die Veranstaltungen im Modernes strapaziert. Die Befürchtung ist, dass es durch ein Studentenwohnheim zu zusätzlicher Lärmbelästigung komme.

Barrierefreie und bezahlbare Seniorenwohnungen benötigt

Axel König vom Bauressort erklärt, dass es in einem allgemeinen Wohngebiet grundsätzlich Anspruch auf Wohnruhe gibt und dass ein Studentenwohnheim nicht unbedingt Lärm bedeute.

Eine Anwohnerin macht darauf aufmerksam, dass auch bezahlbare und barrierefreie Wohnungen für Senioren benötigt werden. König stellte in diesem Zusammenhang klar, dass die genaue Verwendung des entstehenden Wohngebäudes bisher nur eine Idee ist. Auch Seniorenwohnungen seien vorstellbar.

Verschlechterung der Wohnqualität befürchtet

Anwesende Grundstückseigentümer äußerten neben der Sorge um zusätzlichen Lärm Kritik an der Höhe der geplanten Gebäude. Die meisten Balkone der dort liegenden Wohnungen seien nach hinten gerichtet.

Werde dort nun ein Gebäude geplant, dass über die bisherige Höhe der Garage hinausgeht, werde es zu einer Verschlechterung der Wohnqualität kommen, da die Gebäude womöglich die Sonne nicht mehr zu den Balkonen durchließen.

Planung nimmt Einfluss auf Parksituation

Die Planung für den Innenhof nimmt in ihrer derzeitigen Fassung auch Einfluss auf die ohnehin schon schlechte Parkplatzsituation in der Neustadt. Die Garage bietet derzeit 43 Parkplätze.

Geplant ist nun, das obere Stockwerk abzutragen, wodurch 21 Stellplätze verloren gehen. Für das Studentenwohnheim, sind 12 Parkplätze vorgesehen. Dadurch blieben den Anwohnern noch acht Parkplätze.

Versammlung, um Einwände und Bedenken zu hören

König betonte dazu, dass die Versammlung der erste Kontakt zu den Anwohnern sei und es Ziel sei, genau solche Einwände und Bedenken zu sammeln, um sie in die weitere Planung einzubeziehen. Es stehe noch nichts fest.

Ortsamtsleiterin Annemarie Czichon fügte hinzu, dass, sobald ein Entwurf vorliege, auch der Beirat noch seine Stellungnahme zu dem Projekt abzugeben habe. Zu dieser Sitzung seien dann alle Interessierte eingeladen.

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