Beantworten Fragen rund um das Thema Pflege: Die Mitarbeiter des Pflegestützpunktes in Bremen-Nord. Foto: Harm Beantworten Fragen rund um das Thema Pflege: Die Mitarbeiter des Pflegestützpunktes in Bremen-Nord. Foto: Harm
Pflegestützpunkt

Hilfe rund um das Thema Pflege

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Der Pflegestützpunkt in Vegesack ist kürzlich umgezogen. Die Eröffnung der neuen Räume haben die Mitarbeiter zum Anlass genommen, die emotionale Arbeit genauer und die Bandbreite des Jobs genauer vorzustellen.

Pflege ist ein emotionales Thema: Wer einen Pflegefall in der Familie- oder im Freundeskreis hat, braucht Unterstützung, Zuspruch, Ratschläge und so manches Mal jemanden zum Reden. Dabei ist es egal, ob es um den Ehepartner mit Demenz geht oder ein Kind, das an einer schweren Krankheit leidet.

In diesen Situationen Hilfestellungen geben, beraten, weitervermitteln – für all das gibt es im Land Bremen seit 2009 drei Pflegestützpunkte: in Vegesack, im Einkaufszentrum Berliner Freiheit und in Bremerhaven.

„Beratungen sind selten klar und kurz“

Die Idee ist, Akteure aus dem Pflegebereich zu vereinen, Kompetenzen zu bündeln und so eine umfassende Beratung zu ermöglichen. Die drei Pflegestützpunkte im Land Bremen werden von den Kranken- und Pflegekassen sowie vom Land Bremen und von den Städten Bremen und Bremerhaven getragen.

Oft stehen Angehörige vor vielen Fragen, wenn sie einen Pflegefall in der Familie haben. „Die Beratungen sind selten klar und kurz“, sagt Rita Rothermel vom Pflegestützpunkt in Vegesack. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Miriam Sonnenberg hat sie die Neueröffnung des Pflegestützpunkts in Bremen-Nord in der vergangenen Woche zum Anlass genommen, Einblick in ihre Arbeit zu geben.

Skepsis vor dem Start 

„Wir helfen bei der Antragstellung, zum Beispiel für Pflegeleistungen und Wohngeld“, sagt Sonnenberg. Auch bei Fragen zu Gutachten, Vollmachten und bei der weiteren Vermittlung helfen die Mitarbeiter weiter.

Im Laufe der Jahre habe sich ein enges Netzwerk zu Akteuren aus Bremen-Nord gebildet, zum Beispiel zum Senioren-Kreativ-Treff, zu Selbsthilfegruppen, zur Beratungsstelle Flüchtlinge und zum ambulanten Hospizdienst.

Große emotionale Belastung

„Es ist eine emotionale Aufgabe“, sagt Rothermel, „sowohl für die Angehörigen als auch für uns Mitarbeiter.“ Manchmal fließen schon die Tränen bei den Angehörigen, nachdem sie einen Schritt in den Pflegestützpunkt gemacht haben.

Die emotionale Belastung im Bereich Pflege ist groß. Und die Geschichten der Menschen, die Hilfe suchen, vielfältig. „Es kommen pflegende Ehepartner, die Entlastung brauchen aber auch Eltern von pflegebedürftigen Kindern“, sagt Sonnenberg.

Rothermel: Betroffene oft hilflos

Von der Idee der Pflegestützpunkte war Cornelius Erbe von der Hkk Krankenkasse anfangs nicht überzeugt, gab er in seiner Funktion als Vertreter der Kranken- und Pflegekassen bei der Eröffnung zu.

Er habe aber gesehen, dass Betroffene oft hilflos sind, wenn Pflegebedürftigkeit eintritt. „Die Pflegestützpunkte helfen durch den Irrgarten der Paragraphen und bieten Lösungen“, so Erbe. „Ich habe festgestellt, dass wir anfangs vielleicht etwas zu skeptisch waren.“

Bereicherung für soziale Infrastruktur

Der Pflegestützpunkt in Bremen-Nord ist in den vergangenen Wochen aus dem Haven Höövt an die Adresse Breite Straße 12d in Vegesack gezogen. Damit ist das Beratungszentrum „ein Stück näher am Herzen Vegesacks“, sagte Sozialstaatsrat Jan Fries bei der feierlichen Eröffnung in dieser Woche. Der Pflegestützpunkt böte gute Netzwerke und sei eine Bereicherung für die soziale Infrastruktur.

Der Pflegestützpunkt in Bremen-Nord ist montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr sowie montags, dienstags und donnerstags von 13.30 bis 16 Uhr geöffnet. Telefonisch ist das Beratungszentrum unter 0421/696 24 10 immer freitags von 13.30 bis 16 Uhr zu erreichen. Weitere Informationen unter bremen-pflegestuetzpunkt.de

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