Zecken können hocken eine ganze Weile auf ihrem Opfer und können dabei Krankheiten übertragen. Foto: pixabay
Plagegeister

Gefahr durch Zecken: Die Blutsauger sind wieder da

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Kaum wird es in der Hansestadt warm, erwachen sie aus ihrem Winterschlaf und überfallen Bremer: Zecken. Die kleinen Blutsauger breiten sich jetzt auch in Norddeutschland aus. Der Nabu sagt, wie man sich schützen kann.

Endlich! Der Winter verzieht sich langsam. Die Temperaturen steigen, die Sonne zeigt sich und lockt die Bremer ins Freie – an die Schlachte, zum Spaziergang durch den Bürgerpark, auf die nächstbeste Grünfläche für eine kurze Mittagspause. Das ist schön, kann aber gefährlich sein.

Mit dem Beginn der warmen Jahreszeit startet die Zecken-Saison. „Sobald die Temperaturen wieder steigen und zweistellig werden, lösen sich die Tiere aus ihrer Kältestarre und werden munter und aktiv“ sagt Florian Scheiba vom Naturschutzbund (Nabu).

Krabbelige Krankheitsüberträger

Dabei setzten sich die Zecken auf Menschen und Tieren und saugen deren Blut. Das ist nicht nur unangenehm, sondern auch eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen, an denen sich die Parasiten laben.

Denn Zecken übertragen Infektionskrankheiten wie Borreliose oder die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). „Generell kann man sagen, dass es immer mehr Zecken auch in Norddeutschland gibt, die auch FSME übertragen können. Das ist ein noch relativ neuer Trend“, sagt Scheiba.

Effektiv schützen

Um sich vor den Blutsaugern zu schützen, sollten Zeckenbiotope mit Gräsern, Farnen und Büschen gemieden werden. Wer picknicken wolle, sollte sich mit seinem Essen und seinen Getränken nicht an Waldrändern niederlassen. Zudem sollte die Bekleidung „dicht schließen“, sagt der Experte.

„Gerade in der Sommerhitze kein leicht befolgbarer, aber ein effektiver Rat. Zecken können allerdings auf der Suche nach einer geeigneten Stichstelle eine ganze Weile herumkrabbeln. Da hilft nur regelmäßiges Gucken und Absuchen“, rät Scheiba.

Je länger das Saugen, desto schlimmer

Falls man doch gestochen wird, müsse die Zecke schnellstmöglich entfernt werden, denn das Infektionsrisiko steige je länger das Tier Blut sauge. „FSME-Viren werden sofort nach dem Stich, Borrelien mit rund zwölf bis 24 Stunden Verzögerung übertragen“, erklärt Scheiba.

Unter keinen Umständen dürften bei der Entfernung Erstickungsversuche mit Öl, Kleber, Wachs, Creme oder Ähnlichem versucht werden. Bei dieser Prozedur gebe das Tier noch mehr infektiösen Speichel ab.

Die Zecke sollte mit den Fingern oder einer einfachen Pinzette entfernt werden.„Dazu wird das Tier dicht über der Einstichstelle gefasst, ohne es zu quetschen und dann unter leicht drehenden oder rüttelnden Bewegungen nach hinten oben herausgezogen.“

 „Sicherheitshalber zum Arzt“

Ein weiteres effektives Instrument zur Zeckenentfernung sei die sogenannte Save-Card „mit der sich alle Zeckenstadien leicht fassen und entfernen lassen“. Safe-Cards gibt es in Apotheken und im Zoofachhandel.

Ein Arztbesuch empfehle sich, wenn man sich selbst die Entfernung nicht zutraue oder wenn die Rötung um die Einstichstelle größer werde oder wandere, sagt Scheiba. „Dazu die Stichstelle am Besten mit einem Kugelschreiber markieren. Dehnt sich die Rötung über die Markierung aus – sicherheitshalber zum Arzt.“

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