Eisbären-Trainer Arne Woltmann Foto: Nordphoto Trainer Arne Woltmann und den Eisbären kämpfen um den Klassenerhalt. Foto: Nordphoto
Basketball Eisbären

Eisbären mit Tempo gegen Schach auf dem Parkett

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Abstiegsbedrohte Eisbären Bremerhaven empfangen in der Basketball-Bundesliga am Sonntag um 17.30 Uhr Meister Bamberg in der ÖVB Arena. Am Freitag unterlagen die Franken in der Euro-League mit 86:106 bei Real Madrid.

Weser Report: Herr Woltmann, die Tickets für das Gastspiel der Eisbären in Bremen sind heiß begehrt. Es sind schon mehr als 7.000 verkauft. Die ÖVB Arena wird am Sonntag (17.30 Uhr, Tickets an der Tageskasse) schön voll werden.

Arne Woltmann: Das freut mich natürlich. Ich denke mit unseren ersten beiden Hanse-Game-Auftritten in dieser Saison haben wir auch eine gute Werbung gemacht. Das waren beides enge Spiele mit Emotionen, in denen es rauf und runter ging.

Frage: Vor dem ÖVB Arena-Duell gegen Bamberg hat Ihre Mannschaft nun selbst dafür gesorgt, dass aufgrund der neuen Tabellensituation zusätzliche Spannung aufkommt

Woltmann: (lacht) Das war nicht so geplant. Die Niederlage beim Tabellenvorletzten Erfurt, die uns wieder mit in den Abstiegskampf gerissen hat, hätten wir uns gerne erspart.

Frage: Mit einer Woche Abstand zur Niederlage gegen die Rockets: Was hat Ihrem Team in Erfurt das Genick gebrochen?

Woltmann: Eine Tiefschlafphase im zweiten Viertel, in der wir innerhalb von 3:15 Minuten eine 0:15 Punkte-Serie kassiert haben. Diesen Rückstand konnten wir in der Folge zwar wieder verkürzen, ganz aufholen aber nicht.

Frage: Wie war in dieser Phase los?

Woltmann: Da sind die Emotionen hochgekocht. Wir hatten viele Ballverluste, ein unsportliches Foul, was Erfurt einen kleinen Lauf ermögliche. Dadurch kamen auch die Fans der Rockets auf, die dafür bekannt sind, dass sie ihre Mannschaft zusätzlich unglaublich pushen können.

Frage: Sie haben durch zwei Auszeiten in kürzester Zeit versucht, Erfurts Run zu stoppen.

Woltmann: Ich konnte die Jungs und die Emotionen allerdings nicht beruhigen. Ich hatte im Vorfeld der Partie versucht, meine Spieler auf solch eine heiße Atmosphäre vorzubereiten. Aber wenn dann Adrenalin und Emotionen im Spiel sind, ist das eine ganz andere Sache. Aber genau das macht Sport eben aus.

Frage: Sie sagen, dass sich Ihre Mannschaft in diesen drei Minuten Ihrem Schicksal ergeben hat. Wie war die Reaktion Ihrer Spieler bei der Aufarbeitung der Niederlage?

Woltmann: Sie waren sehr demütig.

Frage: In der Woche zuvor waren die Eisbären beim 72:65-Heimsieg gegen starke Braunschweiger noch für ihre sehr gute Defensive gelobt worden. Dann kassiert Ihr Team eine Woche später gegen den Tabellenvorletzten aber 98 Punkte. Wie ist eine solche Leistungsschwankung zu erklären?

Woltmann: Das war kein Problem der Abwehr. Unsere Halbfeldverteidigung war auch gegen Erfurt nicht schlecht. Es waren viel mehr unsere zahlreichen Ballverluste, die die Rockets zu leichten Punkten eingeladen haben, zu Situationen, die dann gar nicht mehr zu verteidigen waren.

Frage: Nun geht es also gegen den amtierenden Meister Bamberg, der in dieser Saison als Tabellensiebter aber sehr zu kämpfen hat, um überhaupt unter die ersten Acht zu kommen, um überhaupt die Play-offs zu erreichen.

Woltmann: Bamberg hat auch nach wie vor die Qualität Meister zu werden! Durch den Trainerwechsel vor wenigen Wochen ist die Körpersprache der Spieler auf jeden Fall schon deutlich positiver geworden. Aber trotz ihres großen Talents hat die Mannschaft auch Schwächen. Die Bamberger bevorzugen eine sehr überlegte und ruhige Spielweise. Sie wollen ein langsames Tempo, spielen quasi Schach auf dem Parkett. Ein Up-and-down-Game mit viel Hin und Her und Geschwindigkeit ist für sie ein Problem. Damit kamen sie auch bei ihrer letzten Bundesliga-Niederlage gegen Göttingen nicht klar. Deswegen müssen auch wir das Tempo hochhalten.

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