Protest mit dem Nashorn Schulleiter Achim Kaschub, Elternsprecherin Petra Wessel, Sylvia Dreeke von der Schulverwaltung (v. l.) und das Nashorn fordern, dass der Bau endlich beginnt. Foto: Bültel
Huchting

Oberschule Hermannsburg: Protest mit dem Nashorn

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Eltern, Schüler und Lehrer der Oberschule Hermannsburg wollen mithilfe des Nashorn-Donnerstags Missstände an ihrer Schule aufzeigen und den Bau voranzutreiben. Mit ihren Wünschen gehen sie regelmäßig zum Rathaus.

„Das Nashorn ist ein verdammt gefährliches Tier“, sagt Petra Wessel, Elternsprecherin an der Oberschule Hermannsburg. Eltern und Lehrer nahmen jetzt das Nashorn als Protesttier auf. Grund dafür ist der mehrmals verzögerte Baubeginn.

Dieser hätte 2017 sein sollen, doch Immobilien Bremen reichte den Bauantrag erst im März ein.

Nach einem Brand im Mehrzweckgebäude der Schule Hermannsburg am 4. Januar 2013 wurde der betroffene Teil gesperrt und vergangenen Sommer abgerissen.

Der Spatenstich für den Neubau, in dem unter anderem Turnhalle und Mensa unterkommen, soll sechs Jahre später, am 4. Januar 2019, erfolgen.

Durch den Wegfall des Gebäudeteils sind Mensa und Fachräume in Container untergebracht, für den Sport benutzen die Schüler andere Hallen.

Schüler wünschen sich Turnhalle und Mensa

„Die Lehrer sind stark engagiert, aber irgendwann hat jeder einen Punkt erreicht, an dem man nicht mehr kann“, sagt Wessel. Sie befürchtet Kündigungen, sollte sich der Bau weiterhin verzögern.

Um die Behörden auf das Problem aufmerksam zu machen, plante der Elternbeirat den Nashorn-Donnerstag. Die Schüler tragen Gedichte und Lieder vor und schreiben ihre Wünsche auf Postkarten. „Ich finde es gut, dass die Schüler ihre Sichtweise zeigen können“, sagt Schulleiter Achim Kaschub.

Wünsche der Schüler seien vor allem eine Turnhalle und Mensa. „Sie wollen in Ruhe essen können“, sagt der Schulleiter.

„Wir brauchen die Zuordnung“

Eltern und Schulleitung haben noch ein zusätzliches Anliegen. Oberstufenschüler der Oberschule Hermannsburg haben einen Anspruch, an der Oberschule am Leibnizplatz Abitur zu machen.

„Aus Kapazitätsgründen sollen die Schüler zukünftig auf das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium gehen“, sagt Sylvia Dreeke von der Schulverwaltung.

Doch das Gymnasium habe eine andere Ausstattung und die Schüler würden dort ein Jahr im Rückstand sein. „Wir sind als einzige Schule übergewählt. Wir brauchen die Zuordnung, um stabil zu bleiben. Dabei hilft das Nashorn“, sagt Dreeke.

Bürgermeister Sieling kommt zum Spatenstich

Bei regelmäßigen Besuchen im Rathaus übergeben Schüler, Eltern und Lehrer die Postkarten den Behörden und tragen ihre Nashorn-Gedichte und Lieder vor.

Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) versprach bei einer Aktion, er wolle zum Spatenstich kommen.

Eltern, Schüler und Schulleitung halten weiterhin zusammen und möchten trotz der Situation ihre Schule verschönern: Momentan ist eine Ausstellung entlang des Bauzauns zu sehen.

Eine weiße Wand des Schulgebäudes soll mit Graffiti verziert werden. „Das Motiv muss mit dem Neubau zu tun haben“, sagt Kaschub.

Schüler der Wilhelm-Wagenfeld-Schule stellen bis Ende Mai ihre Vorschläge vor, die im Rahmen ihrer Abschlussarbeit entstanden sind. Zusammen mit Gastkünstlern aus Panama und Schülern der Hermannsburg sprayen die jungen Künstler das Gewinnermotiv an die Wand.

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