Das Haus der Zukunft ist schon 2006 vom Bundesfamilienministerium in das Aktionsprogramm „Mehrgenerationenhäuser“ aufgenommen worden. Erst 2017 kamen in Bremen noch drei weitere Mehrgenerationenhäuser hinzu. Foto: Binne
Mehrgenerationenhaus

Demokratie kennt kein Alter

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Bremer Mehrgenerationenhäuser wollen politische Bildung und Toleranz fördern.Vom Haus der Zukunft bis zum bis zum Quartierszentrum Neue Vahr Nord – Mehrgenerationenhäuser werden langsam zu einem gewohnten Anblick.

Die fünf Einrichtungen in der Hansestadt wollen ihr Profil nun weiter schärfen: Bei einem Ländertreffen zum Thema „Demokratie beginnt im Quartier, nicht in den Parlamenten“ diskutieren die Vertreter in dieser Woche, wie die Einrichtungen Werte wie Demokratie und Toleranz durch ihre verschiedenen Angebote weiter fördern können.

Wahlbeteiligung und politische Bildung fördern

„Seit der Bundestagswahl im letzten Jahr machen wir uns zum Beispiel Gedanken, wie wir die Wahlbeteiligung positiv beeinflussen können“, sagt Heike Binne, Quartiersmanagerin in Lüssum-Bockhorn. Die für das Mehrgenerationenhaus „Haus der Zukunft“ zuständige Binne beklagt, dass die Beteiligung in ihrem Bezirk im letzten Jahr bei nur etwa 40 Prozent gelegen habe.

„Mit Angeboten wie dem Offenen Treff wollen wir dazu beitragen, dass die Leute wieder mehr miteinander reden“, sagt Binne. Auch der Frustration und Abkehr der Menschen gegenüber der Politik möchte sie mit dem Angebot entgegenwirken.

Begegnungsort in Hemelingen

Ein Begegnungsort für Menschen von Null bis 99 Jahren möchte auch das Familenzentrum Mobile in Hemelingen sein. „Uns ist die Arbeit mit Flüchtlingen besonders wichtig“, sagt Gaby Dönselmann. In dem Zentrum erhalten sie Hilfe im Alltag, etwa beim Ausfüllen von Anträgen für Kindergeld.

Ihrer Meinung nach sollte es ruhig noch mehr Begegnungsstätten in Bremen geben. „Eigentlich brauchen wir das in jedem Stadtteil. Die Voraussetzungen sind schließlich überall vorhanden“, sagt sie.

40.000 Euro Fördermittel pro Jahr

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat 2017 das „Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus“ gestartet. Seitdem werden die Häuser pro Jahr mit 30.000 Euro vom Bund und 10.000 Euro vom Land gefördert.

In Bremen gab es nur das Haus der Zukunft und das Mehrgenerationenhaus Bremerhaven, bevor 2017 das Familienzentrum Mobile in Hemelingen, die Heimstiftung im Schweizer Viertel und das Familien- und Quartierszentrum Neue Vahr Nord hinzukamen. In Niedersachsen gibt es bereits 68 Mehrgenerationenhäuser.

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