Chefarzt Dr. Ales Stanek und Krankenhausgeschäftsführer Florian Friedel (1. und 2. von links) stoßen mit dem neuen günstigen Wasser mit Vertretern der Antares-Apotheke auf eine noch bessere medizinischen Versorung der Patienten im Josef-Hospital Delmenhorster an.Foto: Konczak Chefarzt Dr. Ales Stanek und Krankenhausgeschäftsführer Florian Friedel (1. und 2. von links) stoßen mit dem neuen günstigen Wasser mit Vertretern der Antares-Apotheke auf eine noch bessere medizinischen Versorung der Patienten im Josef-Hospital Delmenhorster an.Foto: Konczak
Städtisches JHD

Klinischer Apotheker berät Ärzte und Pflegekräfte

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Florian Friedel, Geschäftsführer des Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) und sein Team haben die vergangenen, ruhigeren Wochen genutzt, um nach Einsparmöglichkeiten im Krankenhaus zu schauen. Sie sind fündig geworden.

„Wir überprüften sämtliche Verträge, haben einige gekündigt und andere neu verhandelt“, berichtet er. Friedel legt Wert darauf, dass man nicht bei der medizinischen Versorgung sparen würde. „Nur mit einer guten Versorgung können wir Patienten gewinnen“, sagt Florian Friedel, Geschäftsführer des Josef-Hospital Delmenhorst (JHD. Stattdessen fand man zum Beispiel einen günstigen Lieferanten für die Getränke.

Mehrwert durch mehr Service vor Ort

Neu ist auch der Partner für die Medikamente. Nur größere Kliniken haben eine eigene Apotheke. Krankenhäuser mit 300 bis 400 Patientenbetten, so wie das JHD, greifen auf die Dienste von Apotheken zurück. Hier bietet der neue Partner, die Antates-Apotheke, dem Delmenhorster Krankenhaus einen Mehrwert durch mehr Service vor Ort. Es werden nicht nur die benötigten Medikamente geliefert, ein klinischer Apotheker wird ein- bis zweimal in der Woche vor Ort sein, um zum Beispiel die Ärzte bei der Visite zu begleiten und das Pflegepersonal bei der Arzneimitteltherapie zu beraten.

„Wir haben ein System entwickelt, nach dem für jede Station der Medikamentenverbrauch kontrolliert werden kann. Dadurch fallen Abweichungen sofort auf“, erklärt Kent Blake von Antares. Für dieses Thema ist man in Delmenhorst spätestens seit der Mordserie durch den ehemaligen Pfleger Niels H. besonders sensibilisiert.

Klinischer Apotheker unterstützt Ärzte und Pflegekräfte

Darüber hinaus ist angedacht, dass der Klinik-Apotheker mit den Ärzten und Pflegekräften die Medikation der Patienten bespricht und sie über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Mitteln berät, die einige Patienten mit ins Krankenhaus bringen. „Durch die neue Partnerschaft haben wir eine echte Vorreiterrolle“, betont Friedel. Die niedersächsische Landesregierung will das Thema Arzneimitteltherapiesicherheit in naher Zukunft angehen. „In Deutschland gibt es 52.000 zugelassene Arzneimittel. Da macht ein pharmazeutischer Berater an der Seite des medizinischen Personals im Krankenhaus durchaus Sinn“, sagt Blake.

In den ersten vier Monaten in diesem Jahr wurden 5.171 Patienten im JHD behandelt. „Das ist exakt die gleiche Zahl wie in den Monaten Januar bis April 2017. Der Abwärtstrend ist gestoppt“, verkündet Friedel.

5.171 Krankenhauspatienten seit Jahresanfang

Ein wichtiges Standbein am Delmenhorster Krankenhaus sind die Stationen für Anästhesiologie, Palliativmedizin und Schmerztherapie. Vor allem im Bereich der multimodalen Schmerztherapie nimmt Delmenhorst eine wichtige Rolle in der Region ein. „In Oldenburg wird so etwas gar nicht angeboten, in Bremen gibt es dieses stationäre Therapiekonzept nur in zwei Krankenhäusern“, berichtet Chefarzt Dr. Ales Stanek. Dabei sei der Bedarf viel höher, da es zahlreiche Schmerzpatienten gebe. „Sie müssen ihrem Leiden nicht ausgeliefert sein, sondern können aktiv etwas dagegen tun. Bei der multimodalen Schmerztherapie behandelt ein Team aus verschiedenen Fachdisziplinen den Patienten gemeinsam“, erklärt Stanek.

Übergreifende Therapien

Auch bei der Palliativmedizin setzen Stanek und seine Mitarbeiter auf Teamwork, gerne auch stationsübergreifend. „Bei einem Krankenhaus dieser Größe würden 200 bis 300 Patienten von der Palliativmedizin profitieren“, ist er überzeugt. Das betrifft jeden Patienten mit einer lebensreduzierenden, schweren Erkrankung. Leider würden bei der Palliativmedizin immer noch zu viele Menschen – auch Mediziner – nur das Sterben im Blick haben und nicht die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und deren Angehörigen durch Maßnahmen zur Vorbeugung und Linderung von Leiden. Der Palliativmedizinische Dienst dient in solchen Fällen als Bindeglied zwischen den verschiedenen Stationen im Krankenhaus.

Alle zwei Wochen geht es auf der Palliativstation besonders ausgelassen und lustig zu. „Seit einem Jahr besuchen die Klinikclowns regelmäßig unsere Patienten. Das kommt immer super an.“, verrät Stanek.

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