Herta Hoffmann (l.) und Barbara Stolberg gehen bei den diesjährigen Kirchenführungen einigen Objekten genauer auf den Grund.Foto: Konczak Herta Hoffmann (l.) und Barbara Stolberg gehen bei den diesjährigen Kirchenführungen einigen Objekten genauer auf den Grund. Foto: Konczak
Kunst und Kultur

Jetzt geht es in der Stadtkirche richtig ins Detail

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Die Kirchenführerin Barbara Stolberg und die Historikerin Herta Hoffmann möchten von den klassischen Kirchenführungen abweichen. Ab sofort nehmen sie einzelne Elemente rund um das Gotteshaus in den Fokus.

Los geht der neue Reigen bereits am Sonnabend, 2. Juni, 11 bis 12 Uhr. Bei der ersten Führung sollen dann zwei Chroniken im Mittelpunkt stehen, in denen es um den Prager Fenstersturz im Mai 1618 und ein, für die Zeitgenossen entscheidendes Ereignis ging: „Als ein heller Komet am Himmel erschien, erkannten die Delmenhorster in ihm ein Zeichen für das Strafgericht Gottes, sozusagen die Prophezeiung für den 30-jährigen Krieg“, erklärt Herta Hoffmann.

Einen besonderen Stellenwert soll die Grafengruft bekommen

Insgesamt haben die Historikerin und Barbara Stolberg sieben Führungen für dieses Jahr geplant, welche die Sehenswürdigkeiten der Stadtkirche thematisch in Mosaiksteine zerlegen und interessante Details offenbaren sollen. Einen besonderen Stellenwert soll dabei die Grafengruft bekommen, welche die beiden Akteurinnen gerne mit Spenden in ein besseres Licht rücken möchten.

So erfahren interessierte Kirchenbesucher bei den Führungen mehr über die geschichtlichen Ereignisse des Grafengeschlechts und die elf Kinder des Grafenpaares. Auch ein Epitaph, die Dreifaltigkeitssäule, das Taufbecken und die Taufzeremonien, die flämischen Kronleuchter von 1638, die Orgel mit ihren 2.178 Pfeifen, der Umwelschutz sowie die Familien- und Handelskultur der Grafen sollen thematisch beleuchtet werden.

Graf Anton II sorgte für die Wasserzuführung von Almsloh

Graf Anton II, einer der Grafen, die in der Gruft unter der Stadtkirche beigesetzt wurden, hat damals beispielsweise die neue Wasserzuführung von Almsloh zur Graft veranlasst, verrät Herta Hoffmann. „So mussten die Delmenhorster nicht das unhygienische Moorwasser trinken“, erläutert sie. Das sei seinerzeit sehr fortschrittlich gewesen.

Zurzeit recherchieren die beiden Kirchenführerinnen noch einige Details für die Führungen. Diese sind neben der Premiere am 2. Juni, voraussichtlich am 23. Juni, 21. Juli, 18. August, 5. September, 29. September und am 20. Oktober geplant. Die genauen Themen werden dann kurzfristig bekannt gegeben. Der Eintritt ist jeweils frei, freiwillige Spenden für die Grafengruft sind willkommen.

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