Eine Hortgruppe der Kita Süd von der Lebenshilfe Delmenhorst betätigte sich im Färgerbarten kreativ. Foto: Konczak Eine Hortgruppe der Kita Süd von der Lebenshilfe Delmenhorst betätigte sich im Färgerbarten kreativ. Foto: Konczak
Haus Coburg

Durch die Laube in die Galerie

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Die Städtischen Galerie Delmenhorst bekommt einen eigenen Färbergarten. Wie die Natur soll das Projekt wachsen. Im ersten Jahr sind im Färbergarten und in der Laube vor allem Kinder und Jugendliche willkommen.

Aus den Blättern von Frauenmantel und Brennnesseln kann man gelbe Farbe anfertigen. Ebenso aus den Blüten von Sonnenhut, Tagetes und Ringelblume. Die Wurzel des Färberkrapp ergibt einen Rotton; die Blüten von Geranien ebenfalls. Rotkohl dient als Lieferant von Farbtönen von blau bis rot.

Katrin Seithel und eine Hortgruppe von der Kita Süd fertigen Samenbomben an. Foto: Konczak

Katrin Seithel und eine Hortgruppe von der Kita Süd fertigen Samenbomben an. Foto: Konczak

Eines haben alle diese Pflanzen gemeinsam.Sie und weitere Sorten dienen der Künstlerin und Kunstvermittlerin Katrin Seithel als Grundstock für einen Färbergarten. Den legt sie momentan im Innenhof der Städtischen Galerie Delmenhorst an. Allerdings nicht alleine. Hortgruppen mit Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahre von der Parkschule sowie von der Kindertagesstätte Süd der Lebenshilfe Delmenhorst helfen ihr tatkräftig dabei. Sie haben die hölzernen Hochbeete gebaut und mit den gewünschten Pflanzen bestückt.

Weitere wichtige Aspekte des nachhaltigen Projektes sind die Pflege der Pflanzen und später das Herstellen von natürlichen Farbstoffen. Ganz am Ende sollen natürlich eigene Kunstwerke entstehen. Die Stiftung Erlebnis Kunst fördert das Projekt im ersten Jahr. Des Weiteren unterstützt der Freundeskreis Haus Coburg es zu einem kleinen Teil ebenfalls finanziell, materiell und ideell.

Herzstück des Färbergartens ist die Laube

„Herzstück des Projektes ist die ‚Laube‘, die der Künstler Franz Burkhardt momentan ganz nach unseren Wünschen baut“, berichtet die Galerieleiterin Annett Reckert. Die Laube ist einerseits ein Kunstwerk, dient gleichzeitig aber auch als Aufenthaltsraum für die Projektteilnehmer oder um neue Pflanzen anzuziehen. „Wir hoffen, gerade junge Leute durch die Laube in die Galerieräume des Haus Coburg zu locken“, verrät Reckert.

Der Künstler Franz Burkhardt baut im Innenhof des Haus Coburg eine Laube. Foto: Konczak

Der Künstler Franz Burkhardt baut im Innenhof des Haus Coburg eine Laube. Foto: Konczak

Für sie verbindet der Färbergarten die Vergangenheit und Zukunft des Hauses miteinander. „Zu der früheren Bürgervilla von Dr. Hermann Coburg soll es auch einen schönen Garten gegeben haben, in dem die Kinder des Hauses spielten“, sagt die Galerieleiterin und fügt hinzu: „Und auch in unseren Ausstellungen gibt es immer wieder Verbindungen zur Natur.“

Verbindung zur Natur

Katrin Seithel hat bei der Auswahl der Pflanzen ganz genau darauf geachtet, nur solche anzupflanzen, aus denen sich natürliche Farben herstellen lassen. Das Projekt richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche – besonders im ersten Jahr. Sie sollen die biologische Vielfalt der Natur erkunden, Eigenschaften von natürlichen Farben beobachten, Farbherstellungsschritte erlernen und kreativ, experimentell gestalten.

In den Hochbeeten wurden zum Beispiel Färberkrapp, Brennnessel, Ringelblume und Tagetes angepflanzt. Foto: Konczak

In den Hochbeeten wurden zum Beispiel Färberkrapp, Brennnessel, Ringelblume und Tagetes angepflanzt. Foto: Konczak

Wenn es nach der Galerieleiterin geht, sollen die Beete alljährlich mit wechselnden Pflanzen bestückt und von Frühjahr bis Herbst genutzt werden. Geplant sind regelmäßige Workshops. Im ersten Jahr können Kindergartengruppen und Schulklassen (bis Jahrgang sechs) die Kurse kostenlos buchen. Im Farblabor wird aus Gemüse- und Pflanzenteilen Farbe gewonnen und damit gemalt. Des Weiteren werden Stoffe gefärbt, gezeichnet und mit Sonnenlicht und lichtempfindlichen Spezialfarben Pflanzen-Abbilder auf Stoffe und Papier gebracht. Der Flyer mit allen Angeboten ist in der Galerie an der Fischstraße 30 erhältlich.

Workshops im Färbergarten

Wie auch die Natur, soll der Färbergarten wachsen. „Das Projekt soll nicht nach einem Jahr wieder vorbei sein, sondern fortgesetzt werden. Dafür benötigen wir aber Sponsoren und Teilnehmer und Gruppen, die bereit sind, die Workshops zu bezahlen“, erzählt Reckert. Interessenten erreichen die Galerieleiterin unter Telefon 04221 1 41 32 sowie per Mail an info@staedtische-galerie-delmenhorst.de.

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