Spatzen lieben Sandbäder: Gibt es im Garten sandige Stellen werden diese ganz schnell zu Wohlfühlecken der Sperlinge. Foto: Bollmann
Vögel in der Stadt

Mehr Schutz für die Gebäudebrüter

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Mit einem neuen Projekt macht sich der BUND für den Schutz von Gebäudebrütern stark. Spatzenpaten sollen sich in Zukunft möglichst für den Schutz der Sperlinge einsetzen. Zudem kann man die Nistplätze im Internet melden.

Bereits seit den 1990er Jahren geht der Bestand der Gebäudebrüter in Bremen zurück. Ein Prozess, der sich in den vergangenen Jahren weiter verstärkt hat. Gerade angesichts der zunehmenden Gebäudesanierungen verlieren nämlich nicht nur Mauersegler, sondern zunehmend auch Haussperlinge aber auch Fledermäuse ihre Nistmöglichkeiten und Wohnquartiere.

Damit die Vogelbestände nicht weiter abnehmen, ruft der BUND in Bremen jetzt dazu auf, Niststätten von Spatz und anderen Gebäudebrütern zu melden und bildet interessierte Bürger zudem zu Spatzenpaten fort.

Dem Spatz fehlen immer öfter Nistplätze

„Im Zuge der Energiewende werden immer mehr Häuser energetisch saniert“, weiß Heike Schumacher vom BUND: „Was für den Klimaschutz sinnvoll und notwendig ist, bringt jedoch Vogel- und Fledermausarten, die an Häusern brüten und Leben, in Not“, so die Umweltschützerin. Schließlich würden bei den Sanierungen Öffnungen und Hohlräume verschlossen.

„Dabei lassen sich Niststätten leicht erhalten oder neue in die Wärmedämmung oder in den Dachkasten einbauen“, erklärt Schumacher. Architekten und Haussanierer seien übrigens durchaus aufgeschlossen für den Vogelschutz, berichtet die Biologin. Schließlich würden ja viele energetische Sanierungen auch für den Klima- und Umweltschutz vorgenommen.

Um Haussperlinge (die in Bremen übrigens schon auf der Vorwarnliste für gefährdete Arten stehen) besser schützen zu können, müsse man allerdings zunächst einmal wissen, wo sie brüten. Deswegen ruft der BUND nun dazu auf, bekannte Niststätten von Gebäudebrütern auf der Internetseite bund-bremen.net/niststaetten-melden/ einzutragen. Die Daten werden dann wöchentlich in eine Karte eingetragen, die auf der BUND-Webseite eingesehen werden kann. Unter allen Niststättenmeldern werden im Herbst dann übrigens auch Preise verlost.

Spatzen brüten gerne in kleinen Kolonien

Mit der Erstellung des Sperlingskatasters ist allerdings nur der Anfang für einen wirksamen Schutz gemacht. Damit die gemeldeten Brutstätten besser geschützt werden können oder in der Nähe von Spatzenkolonien auch neue Nistmöglichkeiten geschaffen werden können, sucht der BUND Bremer, die sich für die Gebäudebrüter engagieren möchten.

Angesprochen fühlen dürfen sich dabei übrigens auch alle Hobbygärtner, denn neben dem Aufstellen von Tränken und Vogelbädern kann man den Garten auch mit dichten Hecken, Efeuwänden und Wildpflanzen spatzenfreundlich gestalten.

Ist unterm Dach kein Zimmer mehr frei, akzeptieren Spatzen auch nahe gelegene Nisthilfen.Foto: Bollmann

Die Fortbildungen zum Spatzenpaten starten mit einer Einführung in den Artenschutz bei Gebäudesanierungen und Informationen über die Brutstätten von Spatzen und Mauerseglern. Die Veranstaltung beginnt am  Mittwoch, 6. Juni, um 18 Uhr, in der Villa Sponte (Osterdeich 59B). Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht notwendig.

Eine weitere Exkursion zur Beobachtung von Mauersegler- und Spatzen-Nistplätze startet dann am 16. Juni an der BUND-Geschäftstelle (Am Dobben 44). Um die Brutvogelkartierung geht es dann am 28. Juni und um die Vogelartenbestimmung am 7. Juli. Weitere Veranstaltungen wie der Nistkastenbau sollen dann im Herbst folgen.

Weitere Erläuterungen zu dem Spatzenpaten-Projekt gibt es auch unter bund-bremen.net/stadtnatur/artenschutz-am-bau/ Weitere Infos und Anmeldungen zu den Veranstaltungen bei Heike Schumacher unter der Rufnummer 79 00 20 und unter heike.schumacher@bund-bremen.de per Mail.

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