Hauptdarsteller Kevin Alamsyah (am Mikrofon) stand dem Publikum mit Schauspielkollege Frank Grabski ( zweiter von links) und Regisseur Eike Besuden (rechts) Frage und Antwort. Foto: van
Inklusives Kino

„Wir haben auch was drauf“

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Inklusives Filmprojekt „All inclusive“ von Regisseur Eike Besuden erobert die Herzen vieler Kinobesucher in Wildeshausen.

Auf die Frage eines Schülers aus dem Publikum, wie es denn sei keine Arme zu haben, entgegnete Schauspieler Frank Grabski trocken: „Wie ist es denn Arme zu haben?“. Mit so viel Schlagfertigkeit und Witz hatte das Publikum nach der Vorführung der inklusiven Komödie „All inclusive“ nicht gerechnet. Unter dem Motto „Stell dir vor, keiner glaubt an dich, was würdest du tun“, hatten das Netzwerk der Bewohnervertretungen aus Einrichtungen der Behindertenhilfe mit ihren Vertrauenspersonen und der Kreisbehindertenbeauftragten Rita Rockel sowie Schüler der Heilerziehungspflege zum Kinobesuch eingeladen.

Großes Publikum

Zu Gast waren neben Bürgermeister Jens Kuraschinski auch Schüler der Schule Gut Spasche in Wildeshausen. Der Film entstand bereits im Sommer 2016 und ist ein Projekt mit Schauspielern, die überwiegend selbst eine körperliche oder geistige Einschränkung haben. Federführend ist der in Wildeshausen geborene und in Bremen lebende Filmregisseur Eike Besuden, der seinen Streifen am vergangenen Montagvormittag im Lili-Servicekino präsentierte.

Film mit Botschaft

Der Film erzählt die Geschichte des jungen, behinderten Ricky (gespielt von Kevin Alamsyah), der prombt nach dem Tod seiner Mutter das Hotel „Weserlust“ erbt. Chef und behindert – wie soll das funktionieren. Die neue Situation verändert den Alltag im Hotel völlig. Gemeinsam mit seinen Freunden meistert Ricky auf unterhaltsame Weise so manche brenzlige Lage und beweist, dass man auch mit einer Beeinträchtigung vieles erreichen kann.

Gegen Berührungsängste

Hauptdarsteller Alamsyah ist behindert – und Schauspieler und hat bereits in vielen Film- und Theater Produktionen mitgespielt. „Wir wollen zeigen, dass auch Behinderte was drauf haben“, verdeutlicht er beim anschließenden Gespräch zum Film. „Ziel ist es, den Leuten das Thema Behinderung näher zu bringen und es nicht als Problem darzustellen“, fügt Regisseur Besuden hinzu. Mit viel Witz und Charme, den der Film mit sich bringe, hoffe er weiterhin viele Kinos voll zu kriegen.

Schauplatz an der Weser

Gedreht wurde „All inclusive“ in Bremen. Neben dem „Hotel Weserlust“, waren der Osterdeich und die Weserfähre am Café Sand Hauptschauplatz der Dreharbeiten. Gemeinsam mit Stiftungen, Firmen und Privatpersonen wurde das Projekt von der „Aktion Mensch“ finanziert. Als kleines Feature gibt es den Dokumentar-Film zum Film: „Hotel Weserlust“ gibt Einblicke hinter die Kulissen und Dreharbeiten. Weitere Informationen zu den Filmprojekten gibt es online auf www.allinclusive-der-film.de und www.weserlusthotel.de

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