Ausschnitt aus der Online-Karte: Klickt man auf die blauen Punkte erhält Informationen über einstige Gebäude, Betriebe und Wege im Stadtteil, wie das ehemalige Pastorenhaus an der Hindenburgstraße. Laut Karte ist das Gebäude 1969 abgerissen worden. Foto: Heimatverein Lesum Ausschnitt aus der Online-Karte: Klickt man auf die blauen Punkte erhält Informationen über einstige Gebäude, Betriebe und Wege im Stadtteil, wie das ehemalige Pastorenhaus an der Hindenburgstraße. Laut Karte ist das Gebäude 1969 abgerissen worden. Screenshot: Heimatverein Lesum/Harm
Kartenprojekt

Wie man in Lesum ein Stück Geschichte bewahrt

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Der Heimatverein Lesum hält abgerissene Gebäude in einer digitalen Karte fest. Diese gibt spannende Einblicke in die Historie und wird im Sinne des kollektiven Gedächtnisses eines ganzen Stadtteils ständig erweitert.

Das Pastorenhaus an der Hindenburgstraße, das Bahnwärterhaus in Burg oder die Villa Marßel in Pellens Park – diese und viele weitere Gebäude aber auch Betriebe und Wege sind in den vergangenen Jahrzehnten aus dem Stadtteilbild Burglesums verschwunden.

Zumindest für die Augen. Denn viele Lesumer erinnern sich noch an Wohnhäuser, Betriebe, Geschäfte und Institutionen, die einst im Stadtteil standen. Mit dem Projekt „Was mal war“ der Geschichts- und Fotowerkstatt beim Heimatverein Lesum sollen diese Erinnerungen gespeichert werden.

Abrufbar sind sie auf einer Karte auf der Homepage des Heimatvereins im Internet. Dort können zudem Informationen zu einem Objekt genannt und gespeichert werden. Die Mitglieder des Heimatvereins pflegen die Daten ein.

Zahlreiche Bäcker und sogar Kinos

Seit dem Start des Projekts im Jahr 2015 sind so rund 270 „verloren gegangene“ Objekte seit 1945 erfasst worden. Darüber hinaus finden auch Wege und Gebäude Erwähnung, die noch vorhanden und für den Stadtteil eine besondere Bedeutung haben, wie zum Beispiel das alte Ortsamt.

„Beeindruckend ist für mich immer wieder der Gesamteindruck davon, wie viele handwerkliche Bäcker und Gastwirtschaften es einstmals hier gegeben hat“, sagt Klaus-Martin Hesse. Er hat das Projekt gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Heimatvereins federführend angeschoben und betreut dieses. „Und sogar an Kinos waren wir reich gesät – vier Stück sind auf unserer Karte im Stadtteil dargestellt“, so Hesse weiter.

Die Idee für das Projekt kam im Rahmen der Digitalisierung des Archivs beim Heimatverein auf. Anlässlich des Vereinsjubiläums 2015 haben einige Mitglieder aus der Foto- und Geschichtswerkstatt begonnen, die digitale Karte mit dem Namen „Was mal war“ zu erstellen.

Digitale Karte könnte zusätzlich analog werden

Nicht nur für die Bürger sei dies eine tolle Möglichkeit, in die Geschichte des Stadtteils einzutauchen, sagt Hesse. Auch die Arbeit des Heimatvereins werde dadurch erleichtert. Viele Anfragen können inzwischen mit einem Blick auf die Karte beantwortet werden, sagt Hesse.

Die digitale Karte könnte bald zusätzlich in die analoge Welt überführt werden: Die Gruppe spielt mit dem Gedanken, ein Printprodukt anzufertigen – sozusagen eine Karte zum Blättern.
Jeder, der noch Daten und mehr beitragen kann, ist willkommen, bei dem Projekt mitzumachen.

Daten, Objekte und Fotos können online unter heimatverein-lesum.de an das Projekt-Team weitergegeben werden. Zudem ist das Heimathaus, Alter Schulhof 11, immer dienstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

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