Dewin-Geschäftsführer Lin Zhao nimmt die Fässer mit chinesischem Honig an. Foto: WFB/Frank Pusch
Fernost im Norden

Von Borgward bis Honig: Chinesen fliegen auf Bremen

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Am 20. August ist Schluss. Dann ziehen Chinas Terrakotta-Krieger aus Bremen ab. Dennoch bleibt China in der Hansestadt gegenwärtig. Rund 1.400 Chinesen leben hier, 135 chinesische Unternehmen unterhalten hier Ableger.

Die Tendenz ist steigend: „Wir begleiten jährlich zehn bis zwölf chinesische Neugründungen in Bremen“, sagt Matthias Hempen, China-Experte der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB).

Seit 15 Jahren wirbt die WFB in China für den Standort Bremen. In Shanghai betreibt sie eigens ein Büro dafür. Dort berät WFB-Repräsentantin Lu Wang chinesische Unternehmen beim Sprung an die Weser.

Rund 700 Beschäftigte arbeiten in Bremen schon für chinesische Unternehmen. etwa für den Logistiker Winit, die Zertifizierungsgesellschaft CCIC oder den Aufzughersteller SRH. Weitere 3.500 Arbeitnehmer profitieren von Aufträgen, die chinesische Firmen an bremische Dienstleister vergeben.

Chinesischer Honig in Bremerhaven 

So hat sich Lin Zhao für Bremen entschieden, weil er in Bremerhaven 300 Kilogramm schwere Fässer mit chinesischem Honig löschen kann, Heuer Transport Logistics den Honig transportieren und lagern kann, und hier Labore für Lebensmittelkontrollen sitzen.

Im Januar dieses Jahres lieferte die Reederei MSC, die ersten zehn Container mit Honig an. Allein 2017 landeten chinesische Waren im Wert von 1,5 Milliarden Euro in Bremen an. „Anfangs kamen vor allem Kleidung und Plastikspielzeug“, sagt Hempen. „Jetzt kommen viele Unternehmen für technische Produkte, manche auch auf der Suche nach Kooperationspartnern.“

Borgward-Autos in der Volksrepublik 

Der chinesische Autohersteller Beiqi Foton hat sich die Bremer Traditionsmarke Borgward gesichert. In der Volksrepublik werden schon Autos unter diesem Namen produziert. Nun will er auch Europäer für die Marke begeistern. Im Bremer Güterverkehrszentrum hat er sich ein Grundstück reserviert.

Anfang des Jahres sollte es dort mit dem Bau der Werkshalle losgehen. Aber noch ist der Kaufvertrag für das Gelände nicht unterschrieben. Die Regierung in Peking hat die geplante Investition bisher nicht genehmigt. Wann sie entscheidet, steht nicht fest.

Geplanter Bremen-Markt in China verschiebt sich

Auch die Bremer Touristik-Zentrale kommt nicht so schnell voran wie erhofft. Ursprünglich wollte sie in diesem Mai einen Bremen-Markt in der Partnerstadt Dalian aufbauen. Doch daraus wurde nichts.

„Wir haben das Projekt auf 2019 verschoben“, sagt Maike Bialek von der Touristik-Zentrale. „Wir müssen erst noch den richtigen Platz finden.“

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