Rolf-Gerhard Facklam, Günter Block und Stefanie Supplieth im Freigehege Foto. Schlie Rolf-Gerhard Facklam, Günter Block und Stefanie Supplieth im Freigehege Foto. Schlie
Tierischer Zuwachs

Schweinerei auf dem Lür-Kropp-Hof

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Lange ist es her, dass auf dem Oberneulander Lür-Kropp Hof Schweine gehalten wurden, schon gar nicht im hauseigenen Stall. Jetzt gibt es sie wieder - in Form einer Kunstinstallation - erstellt von Bremer Häftlingen.

Lange ist es her, dass auf dem Oberneulander Lür-Kropp Hof Schweine gehalten wurden, schon gar nicht im hauseigenen Stall. Ein paar suhlten sich vor ein paar Jahren noch auf einer Weide hinter dem Hof, doch irgendwann war endgültig Schluss. Jetzt gibt es einen Neuanfang, denn die Lür-Kropp-Hof Stiftung um Rolf-Gerhad Facklam hat sich wieder Tiere angeschafft.

Eine Sau und fünf Ferkel zieren ab sofort das Freigehege. Dieses ist zwar nur wenige Quadratmeter groß, dennoch spricht Facklam von „artgerechter Haltung“. Es handelt sich nämlich um Schweine aus gebranntem Ton mit rosa Lasur, gefertigt in der Bildhauerwerkstatt der Justizvollzugsanstalt (JVA).

Nicht die erste Kooperation

Es ist nicht die erste Kooperation mit den Insassen, die in der Kreativschmiede von Stefanie Supplieth tätig sind. Die Mitglieder des Vereins Mauern öffnen haben auch das Relief an der Hofeinfahrt hergestellt.

„Da wir öffentlich bezuschusst werden, konnten wir dieses sechsteilige Ensemble für 1.500 Euro an die Lür-Kropp-Hof Stiftung veräußern“, sagt Günter Block, Schatzmeister vom Trägerverein „Mauern öffnen“. Dort werden aktuell jeweils acht jugendliche und acht Erwachsene Gefangene von elf Künstlern angeleitet. „Letztgenannte haben alle einen Hochschulabschluss und arbeiten in Teilzeit hinter Gittern“, so Block. 

Hollweg-Stiftung unterstützt Werkstatt

Die Bildhauerwerkstatt existiert inzwischen mehr als 40 Jahre und wird von der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, dem Kultursenator, dem Justizsenator sowie der swb unterstützt. So konnten dort schon diverse Kunstwerke geschaffen werden, die den öffentlichen Raum zieren. Dennoch ist die jüngste Arbeit etwas Besonderes.

„Ich habe überwiegend mit Muslimen zusammengearbeitet die ja bekanntlich kein Schweinefleisch essen“, berichtet Stefanie Supplieth. Damit habe jedoch keiner ein Problem gehabt, vielmehr hätten ihre Schüler die Tiere so niedlich gefunden, dass sie gleich viel mehr davon anfertigten als in Oberneuland zu sehen sein.

Facklam hofft, dass die Künstler sich irgendwann auch für Hühner und anderes Kleinvieh begeistern werden. Er kann sich nämlich durchaus noch mehr tierischen Zuwachs auf dem Hof an der Rockwinkeler Landstraße 5 vorstellen.

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