Eine Monderfinsternis entsteht, wenn Sonne, Erde und Mond in einer Linie stehen, der Mond somit im Erdschatten liegt. Warum der Erdtrabant dann nicht dunkel erscheint, erkärt Experte Andreas Vogel: "Durch die Erdatmosphäre wird das Licht der Sonne gefiltert, nur die roten Lichtpartikel kommen durch - der Mond erscheint rot." Foto: pixabay
Himmel-Spektakel

„Das nächste Mal in 100.000 Jahren“

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Etwas ganz Besonderes steht Bremen heute Abend bevor: Der Mond erscheint blutrot am Himmel, der Mars und die ISS werden mit bloßem Auge zu sehen sein. Experte Andreas Vogel gibt Tipps, wie der perfekte Blick gelingt.

Der Leiter des Olbers-Planterariums, Andreas Vogel, führt durch die Chronologie des nächtlichen Himmel-Spektakels: „In Bremen wird der Mond ab etwa 21.19 Uhr aufgehen, zuerst mit der hellen Seite, dann, ab 21.30 Uhr, wird er sich blutrot färben. Eine totale Mondfinsternis, und mit knapp zwei Stunden die längste des 21. Jahrhunderts.“ 

Ab 23.14 Uhr soll der Mond dann laut Andreas Vogel wieder zu seinem ursprünglichen Erscheinungsbild zurückkehren, ab 0.19 Uhr wieder komplett weiß sein. Dies an sich – abgesehen von der Dauer- wäre nichts ungewöhnliches, doch zum sogenannten Blutmond gesellt sich heute noch ein weiterer Himmelskörper: der Mars. 

Die ISS schwebt vorbei

„Um kurz nach 23 Uhr wird direkt unter dem Mond der Planet Mars erscheinen, in einem strahlenden, orange-roten Farbton und der Erde sehr nahe“, so Andreas Vogel. Dass diese als Mars-Opposition bezeichnete Konstellation mit dem Blutmond zusammenfällt, ist in diesen Ausmaßen ein Ereignis, das laut Andreas Vogel „das nächste Mal in 100.000 Jahren“ vorkommen wird. 

Und damit nicht genug: Gleich zwei Mal schwebt die Internationale Raumstation ISS am Nachthimmel vorbei –  einmal um 22.34 Uhr, dann um 0.11 Uhr. Beobachter müssen fix sein, sagt Andreas Vogel: „Die ISS wird nur für fünf Minuten als kurzzeitig hellstes Objekt am Firmament zu sehen sein.“ Die Raumstation wird im Westen auftauchen und dann langsam in südlicher Richtung gen Osten wandern.

Tipps für den besten Blick

Wo lässt sich das außergewöhnliche Schauspiel am besten beobachten? Andreas Vogel: „Das Ganze wird sich in südöstlicher Blickrichtung abspielen. Für eine gute Sicht wäre ein erhöhter Standort optimal, am Weserdeich oder auf einer der Weserbrücken, etwa.“ Auch ein Ausflug raus aufs Land, beispielsweise ins Blockland, würde sich lohnen. 

Und: Das Olbers-Planetarium auf dem Stadtwerder bietet ab 20 Uhr jede halbe Stunde einen kostenlosen Kurzvortrag zum astronomischen Spektakel an. Neben Beobachtungs-Tipps erhalten Besucher die Möglichkeit, die Walter-Stein-Sternwarte der Olbers-Gesellschaft auf dem Dach der Hochschule zu betreten. Der Eintritt ist frei.

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