Rattenpopulationen können sich bei einem guten Nahrungsangebot stark vergrößern. Dies ist auch in Huchting der Fall. Direkt betroffen sind Anwohner sowie das Kinder- und Familienzentrum. Symbolfoto: Pixabay
Ungeziefer

Rattenplage an der Robinsbalje

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Die Robinsbalje in Huchting wird von einer Armada unliebsamer Nager heimgesucht. Die Ratten sollen selbst schon Hunde attackiert haben. Eltern können ihre Kinder nicht mehr draußen unbeaufsichtigt spielen lassen.

Von Henrick Schumacher und Mira Bültel 

Müllberge, Kot und umherhuschende Ratten – an der Robinsbalje in Huchting bietet sich ein erschreckender Anblick. Anwohner sprechen seit geraumer Zeit von einer Rattenplage. Bisher wurde von der Stadt Bremen und den zuständigen Immobiliengesellschaften noch nicht viel gegen die Nagetiere unternommen, sodass sie sich immer weiter ausgebreitet haben.

„Es wird immer schlimmer. Letztens wurde sogar schon ein Hund von den Ratten angegriffen“, erzählt Anwohnerin Melanie Behlke. Mittlerweile hätten sich die Tiere auch bis in die Nachbargärten ausgebreitet.

An der Straße stapeln sich Müllberge

„Die Zustände sind nicht auszuhalten“, sagt auch eine weitere Anwohnerin. Kinder lasse sie hier nicht mehr unbeaufsichtigt, sagt sie. Die Gefahr sei groß, zumal das Kinder- und Familienzentrum Robinsbalje auf der anderen Straßenseite liege.

Der Grund für die Rattenplage: An der Straße stapeln sich Müllberge. Immer wieder wird Sperrmüll hier illegal abgestellt, sowohl von Anwohnern als auch von vorbeikommenden Passanten. Zudem wird Restmüll häufig achtlos auf den Boden geschmissen. „Wir haben schon alles versucht und mit vielen Anwohnern geredet. Doch es scheint so, als wäre es vielen einfach egal, was hier passiert“, sagt Melanie Behlke.

Müll Robinsbalje

Müllberge wie dieser sind keine Seltenheit an der Robinsbalje. Einige Anwohner stellen ihren Sperrmüll hier illegal ab.Foto: privat

„In ständiger Bearbeitung“ der Problematik

Die zuständigen Institutionen sind bereits seit längerer Zeit informiert. „Wir sind oft hingefahren, um den Müll zu entfernen“, sagt eine Mitarbeiterin von Lohmann Immobilien. „Wir haben auch schon einen Kammerjäger hingeschickt.“

Etwas bewirkt hat es laut Anwohnern nicht. In der nächsten Versammlung möchte die Gesellschaft deshalb besprechen, Mülltonnen an die betroffenen Stellen zu platzieren. Die Betreuungsgesellschaft Meyer & Schliep verwaltet ebenfalls einen Teil der betroffenen Immobilien und sei „in ständiger Bearbeitung“ der Problematik.

Bürger sollen sich kümmern

Der ab Herbst in Bremen aktive neue Ordnungsdienst soll außerdem unter anderem illegale Müllentsorgung zur Anzeige bringen. „Darüber hinaus wird sich der Ordnungsdienst für eine schnelle Beseitigung solcher Müllablagerungen einsetzen, indem Kontakt zur Bremer Stadtreinigung hergestellt wird“, sagt Sandy Bradtke vom Innenressort.

Den Bürgern rät das Gesundheitsressort, Müllansammlungen bei der Bremer Stadtreinigung anzuzeigen, den Rattenbefall dem Gesundheitsamt, dem Ortsamt oder dem Kontaktpolizisten zu melden und den eigenen Müll verschlossen aufzubewahren.

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