Die Künstlerin Geeske Janßen gewann 2015 unter anderem den Förderpreis für Fotografie der Kulturstiftung der öffentlichen Versicherungen Oldenburg. Foto: van
Fotoausstellung

Die Schönheit des Alltags

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Die Künstlerin Geeske Janßen zeigt Foto-und Videoarbeiten im Kulturhaus Müller. Der Fokus ihrer Bilder liegt dabei auf Details und Verfremdung.

„Das Unbeachtete bekommt bei meinen Bildern eine Bedeutung“, erklärt Geeske Janßen. Besonders reizvoll sei es für die 31-jährige immer wieder spannende Momente zu entdecken, diese abzulichten und zu verfremden. Janßen widmet sich dabei dem Alltag von anderen und zerlegt diesen mit ihrer Kamera in seine Einzelteile. Teils düster, teils geheimnisvoll, aber stets aufgeräumt und auf das Wesentliche reduziert.

Dritte im Bunde

Mit dem Titel „Alle Tage“ zeigt die Künstlerin von Freitag, 27. Juli bis Sonntag, 14. Oktober, Fotografien und Videoarbeiten im Kulturhaus Müller. Damit reiht sich Janßen als dritte in die Reihe der Fotokünstler ein, die in diesem Jahr einen Schwerpunkt in der Kulturstätte bilden. „Wir hatten sowohl ursprüngliche Fotografie als auch Reportage-Arbeiten im Haus. Da wollte ich gerne noch jemanden aus dem künstlerischen Bereich“, sagt Wiebke Steinmetz vom Kulturhaus Müller. An der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig, studierte Janßen Darstellendes Spiel und Kunst in Aktion. Anschließend treibt es sie nach Leipzig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, um Medienkunst zu studieren. Seit 2016 besucht sie dort die Klasse für künstlerische Fotografie und Bewegtbild. „Ich wollte immer weit weg und möglichst viel dazu lernen“, betont die gebürtige Varelerin.

Ästhetische Gesamtwerke

Das kreative Päckchen, welches die Künstlerin aus Licht, Schatten, und Perspektive in ihren Bildern schnürt, lebt vor allem von Ausschnitt und Detail. Strukturen und Oberflächen verschmelzen zu einem ästhetischen Gesamtwerk. „Die Bilder geben dem Betrachter den Impuls genauer hinzuschauen“, weiß auch Wiebke Steinmetz vom Kulturhaus Müller. Sie würden hervorheben, was einem sonst oft verborgen bliebe.

Von Schweinen und kühlen Vororten

So zeigt sie unter anderem eine Nahaufnahme der Borsten eines Schweins nach einer traditionellen Hausschlachtung oder geflickte Rutschen eines All inclusive Aufenthalts. Im Foyer hängt außerdem die Serie „Schatzstraße“, die ein Neubaugebiet in einem schicken Leibziger Vorort zeigt. „Hier geht es um Abschottung, um eine Gesellschaft in der Gesellschaft“, sagt Janßen. Nicht umsonst wirken die apricotfarbenden Häuser mit grau gefliester Zufahrt und weißer Garage recht flach und kühl. Genau das Gefühl wollte sie mit dem Bild in diesem Moment auch vermitteln.

Die Ausstellung „Alle Tage“, wird am Freitag, 27. Juli, um 19 Uhr, im Kulturhaus Müller, Ring 24, eröffnet und läuft bis Sonntag, 14. Oktober. Am Sonntag, 30. September führt die Künstlerin ab 15 Uhr Interessierte durch ihre Ausstellung. Der Eintritt ist frei. Eine Kinderführung zur Ausstellung mit Wiebke Steinmetz gibt es am Samstag. 29. September, von 15 bis 17 Uhr für zwei Euro.

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