Für diese Fahrerin (rechts) gab es die saure Zitrone als Ermahnung. Sie hatte einen Kindersitz im Auto, diesen aber für ihre Tochter nicht benutzt. Die Polizei und der ADAC wollen mit der Aktion für mehr Sicherheit für Kinder im Auto sensibilisieren. Foto: Meister
Verkehrssicherheit

Polizei kontrolliert Kindersitze von Eltern-Autos

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Aktion an der Grundschule an der Düsseldofer Straße: Schüler verteilen Zitronen an falsch ausgestattete Eltern. Dabei wurde deutlich, dass viele Eltern nicht wissen, welche Kindersitze die richtigen sind.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht – diese Erfahrung haben einige Eltern von Schulkindern der Grundschule an der Düsseldorfer Straße gemacht. Viele von ihnen hatten auf dem Schulweg falsche oder gar keine Kindersitze in ihren Autos. Deshalb bekamen sie Zitronen von den Grundschülern überreicht – ein symbolischer Akt, um sie für das wichtige Thema zu sensibilisieren.

„Besonders auf Kurzstrecken wie Schulwegen passieren viele Unfälle, wenn falsche Kindersitze verwendet werden“, erklärt Heiko Recker vom ADAC, der das Projekt mitorganisiert. Die Kindersitze müssen zu Gewicht und Größe des Kindes passen, um auf dem vorgesehenen Autositz montierbar und für das Auto zugelassen zu sein.

Oft werden die Sitze einfach vergessen

„Leider ist das häufig nicht der Fall. Oftmals werden nur sogenannte Sitzerhöhungen verwendet, die zwar erlaubt sind, jedoch keinen genügenden Schutz bieten, wenn es etwa zu einem Aufprall oder einer Vollbremsung kommt“, sagt Recker.

Als Gründe sieht er meist Unwissenheit oder Faulheit: Viele Eltern würden einfach ein Standardmodell im Baumarkt kaufen, ohne die genauen Vorgaben zu kennen. „Kindersitze sind ein Thema, das leider oft vernachlässigt wird. In der morgendlichen Hektik zwischen Frühstück, Schule und Arbeit vergessen viele Eltern schlichtweg den Sitz“, betont er.

Polizei rät von Elterntaxis ab

Ein anderes Problem beschreibt Polizist Klaus Dunker: die sogenannten Elterntaxis. „Nicht nur hier an der Düsseldofer Straße kommt es immer wieder vor – die Eltern parken morgens massenhaft direkt vor der Schule, auf Sperrflächen und vor wichtigen Einmündungen“, sagt der stellvertretende Revierleiter aus Osterholz.

Die Polizei rate daher dazu, die Kinder so früh wie möglich zur Schule laufen zu lassen. „Wenn das nicht geht, können Fahrgemeinschaften gebildet werden, denn die jetzige Situation ist für viele Verkehrsteilnehmer zu gefährlich“, sagt Dunker.

Lehrer sind froh über Zitronen-Aktion

Ähnliches berichtet auch Kerstin Burkhardt, die als Lehrerin der Grundschule am Projekt teilnimmt. „Natürlich verstehen wir, dass Eltern es eilig haben und ihre Kinder nicht erst zu Fuß zur Schule begleiten wollen, bevor sie selbst zur Arbeit fahren. Aber so wie es gerade läuft, kann es nicht bleiben.“

Die Aktion sei daher genau richtig, sagt sie. „Die Kinder jedenfalls waren begeistert. Sie haben gut mitgemacht und fanden es witzig, die Zitronen zu verteilen“, erzählt Burkhardt.

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