Toko Ekambi verdarb Werder mit zwei Treffern die Generalprobe am Tag der Fans. Foto: Nordphoto
Generalprobe

Werder zu sorglos – Niederlage im letzten Test

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Selbst ein genialer Augenblick von Claudio Pizarro hat Werder die Generalprobe nicht retten können. Die Bremer unterlagen im letzten Testspiel vor dem Saisonstart mit 2:3 (1:0) gegen den FC Villareal.

Drei Minuten vor dem Ende hatte Publikumsliebling Pizarro mit einer Traumflanke das 2:2 von Yuya Osako vorbereitet und damit scheinbar die drohende Pleite verhindert. Doch mit dem Schlusspfiff erzielte Morlanes das insgesamt verdiente 3:2 für die Spanier.

Zuvor hatte Ekambi die Halbzeitführung der Bremer mit zwei Treffern  gedreht. „Wir haben zwei Tore einfach hergeschenkt“, ärgerte sich Trainer Florian Kohfeldt im Stadion-Interview nach dem Spiel.

Das Spiel hat die Geschichte erzählt, wo wir gerade stehen, erklärte Kohfeldt. „Auch ich freue mich auf die Saison, aber man darf nicht eine Minute nachlässig werden.“

Führung durch Kruse

Die Bremer Führung nach 25 Minuten resultierte aus einem Konter. Linksaußen Florian Kainz schickte Max Kruse auf die Reise. Wenn es noch eines Beweises bedurft hat, dass der neue Werder-Kapitän fit genug ist, lieferte er ihn in dieser Situation ab. Kruse sprintete nicht nur den Verteidigern davon, sondern er hatte auch noch die Ruhe, um Torwart Asenjo zu überlupfen.

Kurz darauf hatte Kainz die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Nach feiner Vorarbeit von Rechtsaußen Milot Rashica (übrigens seine einzige wirklich gelungene Szene) zog der Österreicher von der Strafraumkante ab, ein Verteidiger der Spanier blockte den Schuss jedoch.

Pavlenka bügelt Fehler aus

Auf der anderen Seite hatte Glück, dass Jiri Pavlenka einige Fehler seiner Vorderleute ausbügeln konnte. So war der Torwart nach Fehler von Moisander gegen Castillejo ebenso zur Stelle (35.) wie kurz darauf bei einem Kopfball von Moreno, den er artistisch über die Latte lenkte.

Kurz nach der Pause war dann aber selbst der gute Pavlenka machtlos. Nach Ballverlust von Davy Klaasen vor dem eigenen Strafraum stand der stets gefährliche Ekambi völlig frei und vollendete humorlos ins kurze Eck (48.).

Ekambi dreht das Spiel

Ekambi war es dann auch, der nach 63 Minuten die Führung für die Gäste erzielte. Erneut hatte Werder den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren. Ein paar Minuten zuvor hatte Ekambi schon das 1:2 auf dem Fuß gehabt. Sein schöner Schlenzer nach einem Konter klatschte jedoch gegen den Pfosten.

Was sonst noch auffiel: In der Bremer Startelf nur ein einziger Neuzugang: Davy Klaassen, der die alte Delany-Planstelle im Mittelfeld ausfüllte. Die Neuen, so scheint es, müssen sich ihren Stammplatz erst verdienen.

Mit Harnik mehr durch die Mitte

Während Milot Rashica die Außenposition hielt, zog es seinen Nachfolger Martin Harnik oft in die Mitte. Ähnliches gilt fürFlorian Kainz und Yuya Osako. Folge: Werders Spiel konzentrierte sich sehr auf die Mitte.

Den größten Jubel, abgesehen von Kruses Tor erzeugte die Einwechslung von Claudio Pizarro. Der Peruaner würde vermutlich auch Beifall bekommen, wenn er im Stadion Würstchen verkaufen oder Bier zapfen würde. Davon mal abgesehen ist es immer wieder eine Augenweide, den fast 40-jährigen am Ball zu sehen.

Werder: Pavlenka – Selassie, Veljkovic (46. Langkamp), Moisander, Augustinsson (62. Friedl) – M. Eggestein (75. J. Eggestein), Bargfrede (75. Käuper), Klaassen – Kainz (62. Osako), Kruse (75. Pizarro), Rashica (46. Harnik, 87. Mbom)

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