Kai Steffen hat den einstigen Seenotkreuzer „Bremen“ in Hamburg entdeckt und sich dafür eingesetzt, dass das Boot wieder nach Bremen kommt. Foto: Harm Kai Steffen hat den einstigen Seenotkreuzer „Bremen“ in Hamburg entdeckt und sich dafür eingesetzt, dass das Boot wieder nach Bremen kommt. Foto: Harm
Museumshafen

Ehrenamtliche machen Seenotkreuzer wieder flott

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Eine Gruppe von Ehrenamtlichen will die "Bremen" so herrichten, wie das Boot zu seiner Zeit als Seenotkreuzer in den 50er und 60er Jahren aussah. Was fehlt sind Spenden - und das verschollene Tochterboot.

Mit ihrem knalligen orangenen Äußeren ist die „Bremen“ einer von vielen Hinguckern im Vegesacker Museumshaven. Und sie steht in unmittelbarer Nähe zu dem Ort, an dem sie einst gebaut worden ist – 1931 in der Lürssen-Werft als Motorrettungsboot. 20 Jahre später folgte ebenfalls bei Lürssen der Umbau zum ersten

Seenotrettungskreuzer der Welt. Eine Besonderheit in vielerlei Hinsicht: Das Boot war schneller, konnte auch bei Niedrigwasser auslaufen, wurde mit einem doppelten Rumpf gebaut und hatte ein Tochterboot an Bord, das auch bei hohen Windgeschwindigkeiten und Wellengang über eine Klappe zu Wasser gelassen werden konnte.

Noch heute werden Seenotkreuzer nach dem damaligen Vorbild gebaut. Von 1953 bis 1965 war es auf Amrum und Sylt zum Einsatz und kam mit der Mannschaft Schiffbrüchigen in der Nordsee zu Hilfe.

Bisher sind etwa 150.000 Euro investiert worden

Heute ist die „Bremen“ im Besitz des Hafenmuseums Kulturforum Speicher XI. Kai Steffen hat das Boot – umgebaut zu einer Motoryacht – in Hamburg entdeckt und sich 2007 dafür stark gemacht, dass die „Bremen“ nach Vegesack kommt. Inzwischen ist es sogar denkmalgeschützt.

Eine Gruppe von Ehrenamtlichen kümmert sich seit fünf Jahren um den Versuchskreuzer. Sie haben zwei Ziele: Die „Bremen“ instandzuhalten und sie wieder in den Originalzustand zu bringen. „Ohne die Ehrenamtlichen würde hier nicht viel passieren“, sagt Steffen. Denn es braucht viel Zeit, um das Boot wieder herzurichten. Und Geld. Steffen schätzt, dass bisher etwa 150.000 Euro zusammen gekommen sind, gespendet von Stiftungen, Unternehmen und Privatleuten.

Zudem haben einige Firmen kostenlos Arbeiten angeboten. Viel konnte damit schon verändert werden: Ein neuer Mast, eine rekonstruierte Heckklappe und das Achterdeck zum Beispiel. Zurzeit wird der Aufenthaltsraum hergerichtet und der Hydraulikzylinder für Klappe kommt in nächster Zeit. 2019 stehen Schönheitsreparaturen an.

Tochterboot des Seenotkreuzers gesucht

„Was fehlt“, sagt Steffen, „sind kleinere Spenden, um Versicherungen, Liegegebühren, Schmierstoffe und Co. zu bezahlen. 100 Menschen müssten 10 Euro pro Monat bezahlen, um diese Kosten zu senken, schätzt der 50-Jährige. Immerhin 30 würden das bereits tun.

Eines fehlt den „Bremen“-Begeisterten noch ganz besonders: das Tochterboot. In den 70er Jahren ist es im Raum Stade entdeckt worden. Es soll in einem Garten als Blumenkübel genutzt worden sein. „Es wäre toll das Original zu haben. Selbst wenn es zu stark beschädigt ist, könnten wir daran zumindest Maß nehmen für einen Nachbau“, sagt Steffen.

Wer den Ehrenamtlichen finanziell oder mit tatkräftiger Unterstützung helfen möchte, kann sich an Kai Steffen unter Kai.Steffen@SRK-Bremen.de oder an Horst Saade unter HorstSaade@t-online.de wenden.

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