Die Klasse 4b der Grundschule Alt-Aumund beim Praxistest: Die Kinder haben den neuen Verkehrsübungsplatz als erstes getestet .Foto: Harm Die Klasse 4b der Grundschule Alt-Aumund beim Praxistest: Die Kinder haben den neuen Verkehrsübungsplatz als erstes getestet. Foto: Harm
Grohn

Zweiter Verkehrsübungsplatz in Bremen eröffnet

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Auf die Pedale, fertig, los: Bremen hat Anfang September eine zweite Verkehrsschule bekommen. Neben der Vahr können Grundschüler nun auch in Bremen-Nord in Sachen Verkehrssicherheit unterrichtet werden.

Die Kinder aus der 4b der Grundschule Alt-Aumund waren die ersten: Sie haben in der vergangenen Woche die ersten Runden auf dem neuen Verkehrsübungsplatz auf dem Gelände der Jacobs University Bremen (JUB) gedreht und das Areal damit eröffnet. Ab sofort können Schulklassen die Praxiseinheiten zur Verkehrserziehung in Bremen-Nord und damit direkt vor Ort absolvieren. 

Denn neben dem neuen Platz auf dem JUB-Gelände gibt es nur noch einen weiteren festen Übungsplatz in Bremen: Der befindet sich in der Vahr und ist für Klassen aus Bremen-Nord mit einer weiten Anfahrt verbunden. Schulen können zwar noch das Projekt der Landesverkehrswacht nutzen, bei dem Straßenschilder, Hütchen und Co. von zu Schule zu Schule gefahren werden. Doch das sogenannte Rolli-Mobil wird mit etwa 70 Einsätzen pro Jahr gut genutzt und ist dadurch nicht immer verfügbar.

Grundschüler aus Bremen-Nord, aber auch aus Walle und Gröpelingen, können auf dem neuen Platz im geschützten Raum, fernab von Autos und Lkw, bremsen und das sichere Auf- und Absteigen üben, sie lernen aber auch wie man sicher durch eine enge Gasse kommt und welche Bedeutung die Verkehrszeichen haben.

Gleichgewicht und Koordination sind das A und O

„Wichtig ist, dass die Kinder das Gleichgewicht halten können und das die Koordination stimmt“, sagt Jürgen Thielbar von der Verkehrswacht Bremen-Nord. Ehrenamtliche sind vor Ort dabei und helfen.

Ein weiteres wichtiges Element: der Fahrradhelm. „Ein Helm kann zwar nicht alles, aber Schlimmeres verhindern“, so Thielbar. Da passt es gut, dass der Platz nicht nur mit Hütchen, Straßenschildern sowie Fahrrädern ausgestattet ist, sondern auch mit Helmen. Letztere hat die Sparkasse Bremen gesponsert.

1.000 von Schülern gestaltete Exemplare sind über mehrere Monate in ganz Bremen verteilt worden. Inzwischen sind alle Helme an Schulen und Co. abgegeben werden – die Akteure suchen nach einem neuen Sponsor für die nächste Auflage der Helme.

Dass in Bremen nun ein weitere Jugendverkehrsschule eröffnet hat, sei keine Selbstverständlichkeit, sagte Gisela Fröhlich, Vorsitzende der Landesverkehrswacht Bremen. „Bundesweit schließen die ersten Übungsplätze und wir machen wieder einen auf – das ist was Besonderes.“

Bogedan: Radfahren ermöglicht Freiheiten

Der Platz in Bremen-Nord geht auf die Initiative der Arbeitsgruppe „aber sicher“ zurück. Das Bündnis besteht aus Vertretern von ADAC, ADFC, Polizei Bremen, Schulexpress, Sparkasse Bremen, Unfallkasse Bremen sowie Landesverkehrswacht und setzt sich für sichere Schulwege in Bremen ein. Die Idee kam im Frühjahr auf, kurze Zeit später war der Platz an der JUB gefunden und das Projekt innerhalb von drei Monaten umgesetzt. 

„Die Universität ist ein Ort des Lernens. Wir freuen uns, dass das nun auch die Jüngsten bei uns tun können“, sagte JUB-Präsident Michael Hülsmann bei der Einweihung. Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) verdeutlichte den Kindern, dass Rad fahren viele Freiheiten ermöglicht. „Ihr sollt ein gutes und selbstbestimmtes Leben führen können“, so die Senatorin. Da trage auch das Radfahren zu bei, indem man weitere Strecken allein zurücklegen kann.

Klassen, die sich für den Verkehrsübungsplatz anmelden möchten, können dies unter verkehrsschule-nord@gmx.de oder unter der Nummer 0421/60 72 71 tun. 

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