Im Kleingartengebiet Waller Fleet sind die Probleme in vielen Parzellen besonders akut. Einige der Gebiete liegen verlassen da, auf anderen stehen Ruinen von Kaisenhäusern oder Gartenhäuschen, die zum Teil vermüllen. Foto: Bollmann
Kleingärtner

„Weg vom Gartenzwerg-Image“

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Der Landesverband der Gartenfreunde will mehr Familien in die Kleingärten locken und sucht den Kontakt zur Politik. Seit langer zeit kämpfen sie gegen Leerstand und Verfall auf bestimmten Parzellen.

Die Probleme sind vielfältig: Ruinen und vermüllte Gartenhäuser machen vielen Kleingartenvereinen im Westen zu schaffen, es finden sich kaum Pächter.

Lange gab es nur wenige Gespräche zwischen dem Vorstand des Landesverbands der Gartenfreunde und seinen Mitgliedern, sowie zu Politikern und Interessengruppen.

Golasowski will Image-Wechsel

Einer, der nun Bewegung in die Sache bringen und neue Pläne vorantreiben will, ist Wolfgang Golasowski. Der seit kurzer Zeit als kooptiertes Vorstandmitglied aktive ehemalige Staatsrat im Bremer Bauressort hat einen klaren Auftrag: Den Imagewandel des Kleingartenwesens.

„Fest steht vor allem, dass wir weg müssen vom Gartenzwerg-Image. Das bedeutet mehr Anreize für Familien, weniger Verbotsschilder und mehr Öffentlichkeit für die positiven Seiten von Kleingärten“, sagt Golasowski. Er könne sich etwa vorstellen, dass mehr Trampoline für Kinder erlaubt und noch mehr Integrationsangebote für geflüchtete Menschen angeboten werden. Zudem sei es für einige Kleingartengebiete sinnvoll, in ein Wochenendhausgebiet umgewandelt zu werden, sagt er.

Weitere Kaisenhäuser werden abgerissen

Ein Problem, dass die Stadt Bremen seit langem beschäftigt, sind auch die verfallenen Kaisenhäuser: Die Umweltdeputation hat beschlossen, eine halbe Million Euro in den Haushalten 2018/19 zur Verfügung zu stellen, um weitere der Behelfsheime abreißen zu lassen.

„Damit muss es auch vorangehen, damit wir in Zukunft wieder neue Menschen in die brachliegenden Parzellen locken können“, sagt Golasowski.

Politik und Interessengruppen begrüßen Pläne

Die Ankündigungen der Gartenfreunde begrüßt Ulf Jacob vom Bündnis Grünes Bremen: „Das Problem der oft nicht möglichen Weiterverpachtung ist immens und kann von allen Akteuren nur gemeinsam gelöst werden. Viel zu lange gab es da keine Annäherungen“, sagt er.

Auch die Grünen-Fraktionsvorsitzende Maike Schäfer verspricht sich durch die kürzlich stattgefundenen Gespräche Lösungen: „Wir müssen mit dem Abbruch der maroden Gebäude vorankommen, damit die neuen Ideen zur Wirklichkeit werden“, sagt die Politikerin.

Führungswechsel bei den Gartenfreunden

Bevor es zu den Ankündigungen kam, gab es in der Führungsriege der Gartenfreunde einige Änderungen: Kurz nach der Rücktrittsankündigung des Vorsitzenden August Judel wurde die Geschäftsführerin Birgit Drechsler entlassen. Einen neuer Geschäftsführer ist noch nicht gefunden, Vorstandswahlen sind im März 2019.

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