Zweikampf zwischen Florian Kainz (rechts und Augsburgs Raphael Framberger. Foto: Nordphoto Augsburgs Raphael Framberger (links) kann Werders Florian Kainz nicht stoppen, der das 1:0 vorbereitet. Framberger ließ später auch noch die Hereingabe zum Bremer 3:2 zu. Foto: Nordphoto
Auswärts Augsburg

3:2 für Werder: Schlecht gespielt – Sieg ergattert

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Werder verspielt eine 2:0-Führung, wackelt bedrohlich und bekommt doch die Kurve, siegt mit 3:2 beim FC Augsburg und jetzt ist es mit zwei Siegen, zwei Remis und insgesamt acht Punkten ein richtig guter Saisonstart.

Tabellarisch nehmen die Bremer nun tatsächlich Kurs auf Europa. Max Kruse (34.), Maximilian Eggestein (36.) und Davy Klaassen (75.) trafen für die Gäste, Ja-cheol Koo (45.+2) und Philipp Max (47.) hatten zwischenzeitlich ausgeglichen. Es war ein sehr glücklicher Bremer Erfolg, den FCA-Keeper mit einem schweren Patzer vor dem 2:3 möglich gemacht hatte.
Schon vor der Partie hatte es einen echten Knalleffekt gegeben: Werders Aufstellung sorgte für jede Menge Diskussionsstoff – schließlich stand erstmals nach seiner Rückkehr Pizarro in der Startelf: Elf Tage vor seinem 40. Geburtstag war der Peruaner einzige Spitze, flankiert von Max Kruse und Florian Kainz.

Werder tut sich schwer

Weil die Augsburger sehr früh attackierten und ihre Bremer Gegenspieler auf Schritt und Tritt in Manndeckung nahmen, kam Werder überhaupt nicht ins Spiel. Anders die Schwaben, die schalteten bei Ballbesitz schnell um oder probierten es mit klugen langen Bällen in die Spitze. Michael Gregoritsch verpasste nur knapp die Führung (19.).

Nach einer guten Möglichkeit des Augsburgers Ja-cheol Koo wurden nun endlich auch die Bremer gefährlicher. Pizarro hätte nach einer Hereingabe von Max Kruse das 1:0 machen können, seine Direktabnahme landete aber genau in den Armen von Keeper Fabian Giefer (27.).
Sieben Minuten später durften die Gäste dann aber jubeln.

Kruse trifft ausgerechnet wieder in Augsburg

Ludwig Augustinsson behauptete auf dem linken Flügel stark den Ball, Kainz flankte perfekt in den Strafraum, wo Kruse aus kurzer Distanz per Kopf das 1:0 besorgte (34.). Es war sein erster Bundesliga-Treffer seit dem 17. März. Damals war der Kapitän auch in Augsburg erfolgreich gewesen.
Werder ruhte sich überhaupt nicht auf der Führung aus, gab Vollgas. Davy Klaassen verstolperte die große Chance zum 2:0 (35.). Doch nur Sekunden danach machte es der bis dahin sehr blasse Maximilian Eggestein besser, war wie schon gegen Nürnberg aus der Distanz erfolgreich (36.). Pizarro hatte ihn in Szene gesetzt, Kainz zuvor den Angriff gut eingeleitet.

Bitterer Gegentreffer

FCA-Coach Baum reagierte auf den 0:2-Rückstand, brachte Caiuby – und das zahlte sich noch vor der Pause aus: Der Brasilianer gewann am Strafraum ein Kopfballduell mit Theodor Gebre Selassie, die Kugel landete bei Koo, der eiskalt vollstreckte (45.+2).

Moisander, Veljkovic und auch Bargfrede hatten den Südkoreaner nicht mehr stoppen können. Ein bitterer Gegentreffer für die Bremer, der die Partie wieder richtig spannend machte. Und es dauerte nach dem Wechsel keine 90 Sekunden, da war wieder alles ausgeglichen.

Pizarros Nachtreten nicht geahndet

Andre Hahn konnte völlig unbedrängt flanken und in der Mitte Philipp Max genauso frei einlochen – 2:2 (47.). Gebre Selassie hatte erneut eine unglückliche Figur gemacht. Was war nur mit Werder los? Die Nerven lagen plötzlich blank. Pizarro ließ sich vom hart attackierenden Khedira zu einem Nachtreten hinreißen, hätte vom Platz fliegen können (49.).
Pizarros folgender Kopfball ans Außennetz (54.) war nur ein Strohfeuer. Der FCA hatte längst das Sagen und unglaublich gute Chancen. Erst rettete Werder-Keeper Jiri Pavlenka gegen Gregoritsch, Sekunden später jagte Koo den Ball aus zwölf Metern tatsächlich über das Tor (62.).

Klaassen nutzt Black-out des FCA-Keepers

Dann die Szene, die das Spiel entscheiden sollte: Kruse passte eine Rückgabe des eingewechselten Martin Harnik harmlos in die Mitte, wo der unbedrängte FCA-Keeper Giefer den Ball durch Arme und Beine rutschen lässt, so dass der lauernde Klaassen das Leder nur noch ins leere Tor schieben musste (75.). Was für ein Torwartfehler, was für ein Bremer Glück. Augsburg drängte zwar noch auf den Ausgleich, doch ein Kopfball von Gregoritsch klatschte nur an den Pfosten, als Pavlenka schon geschlagen war.

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