Nick van Heyningen wusste schon als Teenager, dass sein Herz für Schokolade schlägt. Foto: Schlie
Schokolade

Süße Kunstwerke aus der Manufaktur

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Nick van Heyningen fertigt Edelpralinen mit ungewöhnlichen Kombinationen. Pro Tag enstehen bis zu 2.000 der kleinen Kunstwerke.

Die Pralinen-Manufaktur von Nick van Heyningen liegt etwas versteckt im vierten Stock eines alten AG-Weser-Gebäudes im Stadtteil Gröpelingen. Auf rund 40 Quadratmetern kreiert der 32-Jährige hier bis zu 2.000 kleine Schokoladen-Kunstwerke pro Tag.

Das süße Angebot des Jungunternehmers umfasst mittlerweile 21 verschiedene Sorten Pralinen, elf Tafelschokoladen, Marzipanbrote, Edelmarzipan und Schokolöffel am Stiel, die sich in heißer Milch auflösen. „Alles ist reine Handarbeit“, sagt der Gründer, der für seinen Konditoreibetrieb vor zwei Jahren in der Kategorie Betriebsgründung mit dem Preis „Innovatives Handwerk 2016“ ausgezeichnet wurde.

Eine lebenslange Leidenschaft

Nick van Heyningen weiß schon als Teenager, wohin seine berufliche Reise gehen soll. Während eines Schulpraktikums in einer Bäckerei entdeckt er seine Leidenschaft für Brot und Gebäck.

Von einer Jobberaterin des Arbeitsamtes lässt sich der Wahl-Bremer schließlich zu einer Konditoren- statt einer Bäckerausbildung überreden. Van Heyningen lernt sein Handwerk zunächst bei der Traditionskonditorei Knigge und macht anschließend seinen Meister als Betriebswirt.

Seit 2013 selbstständig

Er kommt in der Pralinenfertigung bei Hachez unter, macht sich aber bereits 2013 nebenbei selbstständig. Seit 2014 ist van Heyningen alleiniger Konditor-Inhaber. Die Gründung sei vor allem „ein Schritt zurück zum reinen Handwerk“, sagt der Jungunternehmer.

Ob mit Whisky, als ausgefallene Kokos-Chili-Variation oder Nuss-Nougat-Praline: „Schokolade ist ein toller Rohstoff, weil dazu alles passt“, findet van Heyningen. Besonders gerne kombiniert der Konditormeister Gegensätze – wie in einer seiner neuesten Kreationen: eine Honig-Sesam-Krokant-Praline.

„Schokolade kann zickig sein“

„Da musste ich anfangs aufpassen, dass überhaupt noch welche übrigbleiben“, grinst der 32-Jährige. Obwohl der Gründer häufig bis zu zwölf Stunden in seiner Manufaktur steht, bedeute die Herstellung jeder einzelnen Praline für ihn Entspannung.

Doch gelegentlich mache ihm das Handwerk auch einen Strich durch die Rechnung: „Schokolade kann ganz schön zickig sein.“ Manchmal reiche es schon aus, dass die Temperatur der Masse nur einen halben Grad über der empfohlenen Angabe liege – und die Schokolade werde grau.

Die Frische ist der große Vorteil

Den Hauptvorteil seiner Manufakturware gegenüber dem Angebot an industriell hergestellten Pralinen sieht Nick van Heyningen vor allem in der Frische: „Hier wird nichts alt. Gerade bei Erzeugnissen mit Milch und Schokolade ist das geschmacklich ein Unterschied wie Tag und Nacht“, findet der Konditormeister, der seine schokoladigen Erzeugnisse zumeist auf Kunsthandwerkermärkten verkauft.

In Bremen gibt es seine Edelpralinen unter anderem bei Lloyd Caffee sowie in der Nur Manufaktur an der Bischofsnadel. Ende September möchte van Heyningen mit einem Onlineshop an den Start gehen.

 

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