Martin Harnik stand beim Testspiel gegen Arminia Bielefeld in der Bremer Startformation, spielte aber nur 30 Minuten. Foto: gumzmedia
Testspiel

Johannes Eggestein macht es wie Bruder Maximilian

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Der SV Werder machte am Dienstagabend mit einer Auswahl aus Reservisten und Talenten aus einem 0:1 im Testspiel gegen Arminia Bielefeld noch einen 2:1-Sieg. Es war ein am Ende durchaus verdienter Sieg in Lohne.

Werder-Coach Florian Kohfeldt betont immer wieder, wie wichtig ihm die Siegermentalität seiner Mannschaft ist. Offenbar haben ihm alle Bremer sehr gut zugehört. So drehten in Lohne Johannes Eggestein (83.) und Josh Sargent (88.) noch das Spiel in Lohne gegen Bielefeld.

Beide Teams hatten Mühe, ins Spiel zu kommen, was nicht verwunderte. Denn beide Trainer nutzten die Gelegenheit, um den Reservisten Spielpraxis zu geben und Nachwuchsspieler zu testen. Da fehlte natürlich die Abstimmung. Ganz schlimm erwischte es dabei den Bremer Thore Jacobsen. Der Linksverteidiger wollte den Ball zurück zu Keeper Luca Plogmann spielen, doch der Pass war viel zu schwach. Prince Osei Owusu nahm das Geschenk zum 1:0 dankend an (16.).

Harnik-Treffer zählt nicht

Wenig später gelang Martin Harnik auf der anderen Seite das 1:1, doch Schiedsrichter Robert Schröder gab den Treffer nicht. Er wollte ein Foul von Harnik an Julian Börner gesehen haben – und war mit dieser Einschätzung ziemlich allein (22.). Ärgerlich für Harnik, dem ein Treffer nach seiner Verletzungspause sicherlich gut getan hätte. Nach einer halben Stunde war die Partie für den Stürmer schon wieder vorbei. Offenbar wollte Trainer Florian Kohfeldt nicht zu viel riskieren. Aufgrund eines Beckenschiefstandes hatte Harnik in den vergangenen Wochen immer wieder über muskuläre Probleme geklagt und war auch ausgefallen.

Kurz vor der Pause hätte Jacobsen seinen Fehler wieder wettmachen können, doch nach einem feinen Zuspiel von Kevin Möhwald jagte er die Kugel am Tor vorbei. Die Bremer waren in der Offensive viel zu harmlos, vom großen Talent Josh Sargent war im Angriff nur wenig zu sehen. Das lag allerdings auch an der fehlenden Unterstützung der Kollegen. Milot Rashica war zum Beispiel gar nicht zu sehen.

Im letzten Drittel fehlt die Präzision

Nach dem Wechsel wurde Werder endlich munterer, spielte nun wesentlich mehr nach vorne. Möhwald verpasst aus neun Metern den Ausgleich, Keeper Baboucarr Gaye parierte (53.). Trotz Überlegenheit kamen die Bremer aber nicht zu Chancen, im letzten Drittel fehlte einfach die Präzision.

Besonders im Blickpunkt stand auch Felix Beijmo: Immerhin hat Werder im Sommer eine Ablöse von drei Millionen Euro für den Schweden bezahlt. Der Rechtsverteidiger spielte in dieser Saison bislang aber keine Rolle und konnte in Lohne keine Werbung für sich machen. Im Gegenteil: Es war nicht zu übersehen, dass ihm das Selbstvertrauen fehlt, der 20-Jährige spielte fast nur Sicherheitsbälle. Riskierte er mal etwas, ging es meistens schief.

Eggestein scheitert erst, dann trifft er

In der Schlussphase hatte dann Johannes Eggestein die große Chance zum 1:1, scheiterte aber an Gaye (83.). Zwei Minuten später machte er es dann besser, drosch die Kugel aus 18 Metern zum Ausgleich ins Netz. Damit eiferte er seinem Bruder Maximilian nach, der am Samstag auf Schalke zweimal aus der Distanz getroffen hatte.

Und es kam noch besser für die Bremer: David Philipp bediente Sargent, der eiskalt zum 2:1 vollstreckte (88.).

Werder: Plogmann – Beijmo, Langkamp, Friedl, Jacobsen (75. Rieckmann) – J. Eggestein, Mbom (75. Gruev), Möhwald (75. Philipp) – Sargent, Harnik (30. Wagner), Rashica.

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