Mann des Abends: Maximilian Eggestein (rechts) Foto: Nordphoto Theo Gebre Selassie (Mitte) beglückwünscht Doppeltorschütze Maximilian Eggestein. Foto: Nordphoto
Werder auf Schalke

Werders Effektivität ist schon reif für Europa

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Der Höhenflug geht weiter! Mit einem Doppelpack hat Maximilian Eggestein Werder nicht nur zum 2:0 (1:0)-Sieg bei Schalke 04 geschossen, sondern am achten Spieltag auch auf Platz zwei der Bundesliga-Tabelle gehievt.

Am Sonntag kann Borussia Mönchengladbach allerdings noch am Team von Trainer Florian Kohfeldt vorbeiziehen. In einem Spiel, das lange brauchte, um Fahrt aufzunehmen, erzielte Eggestein mit seinen Saisontoren drei und vier (43./66.) die Treffer.

Auf den Ausfall von Mittelfeld-Fels Philipp Bargfrede hatte Coach Kohfeldt mit dem Einsatz von Nuri Sahin reagiert – auf eine Dreierkette (die es mit Bargfrede wohl gegeben hätte) verzichtete er aber.

Es lief die gewohnte Viererkette auf, Sahin agierte davor, ließ sich für den Spielaufbau aber auch weit zurückfallen. Das Spiel anzukurbeln und schnell zu machen, gelang ihm aber nicht. Wie allen anderen 21 Akteuren auf dem Platz auch.

Schalke nur mit Ersatzmann Nübel im Tor

Es entwickelte sich zunächst eine Partie mit einem erstaunlich hohen Gähnfaktor. Zwischen den Strafräumen war viel Kampf, vor den Toren passierte aber so gut wie gar nichts.

Dabei wäre es durchaus ratsam gewesen, das Schalker Tor unter Beschuss zu nehmen. Denn dort stand nicht Stammtorhüter Ralf Fährmann zwischen den Pfosten, sondern Ersatzmann Alexander Nübel. Fährmann hatte sich beim Aufwärmen an der Leiste verletzt, so kam U21-Nationalkeeper Nübel zu seinem dritten Bundesliga-Einsatz. Den 22-Jährigen auf Nervosität zu testen, war aber nicht möglich.

Eggestein packt einen aus

Schalkes Abwehr ließ Werder nicht nahe genug ran an den eigenen Schlussmann. Lediglich ein frech gedachter, aber schlecht gemachter Freistoß von Florian Kainz (10.) sowie ein Distanzschuss von Davy Klaassen (26.) flogen Richtung Schalker Kasten, jedoch auch weit an selbigem vorbei.

Auf der Gegenseite sorgten die Schalker auch nicht für wirklich mehr Gefahr. Ein paar Flanken, ein, zwei harmlose Kopfbälle – das war‘s. Und 62.271 Zuschauer in der ausverkauften Veltins-Arena (darunter 5.200 Werder-Fans) waren schon dabei, gelangweilt einen Haken hinter die erste Halbzeit zu machen, als Maxi Eggestein noch einen auspackte. Und zwar richtig. 20 Meter vor dem Tor zog er ansatzlos ab und traf flach ins Eck.

Werder beendet Schalkes 351 Minuten-Serie

Schon gegen Nürnberg (1:1) und Augsburg (3:2) war Eggestein aus der Distanz erfolgreich gewesen – so langsam entwickelt er sich zum Experten. Das Tor entsprang freilich der Kategorie „Aus dem Nichts“ und verhalf Werder zu einer etwas glücklichen Führung.

Für Schalke endete mit dem Treffer eine Phase von 351 Pflichtspiel-Minuten ohne Gegentor. Und Nübel kassierte gleich mit dem ersten Schuss auf sein Tor das 0:1. Randnotiz: Eggestein und Nübel hatten acht Tage zuvor noch gemeinsam mit der U21 die Qualifikation zur EM 2019 klargemacht.

Pavlenka verhindert den Ausgleich

Auf den Rückstand reagierte S04-Trainer Domenico Tedesco mit einem Wechsel. Für Linksverteidiger Hamza Mendyl kam Neu-Nationalstürmer Mark Uth. Sofort war mehr Leben im Schalker Spiel. Ein, zwei Mal loderte latente Gefahr vor dem Bremer Tor auf, ehe Guido Burgstaller die Top-Chance zum Ausgleich bekam.

Frei vor Werder-Keeper Jiri Pavlenka kam er aus halbrechter Position zum Abschluss, Pavlenkas rechter Fuß verhinderte jedoch das 1:1 (58.). Zu diesem Zeitpunkt hatte auch Kohfeldt gewechselt und die Abwehr durch die Hereinnahme von Sebastian Langkamp (für Kainz) zusätzlich gestärkt. Außerdem ersetzte Claudio Pizarro den unauffälligen Yuya Osako.

Zwei Schüsse, zwei Treffer!

Bei Schalke kam auch noch der Ex-Bremer Franco Di Santo – volle Kraft voraus also für die Königsblauen? Ja, aber das ging schnell nach hinten los. Di Santo war kaum zwei Minuten auf dem Platz, als Werder über Pizarro und Max Kruse konterte.

Der Ball kam zu Theodor Gebre Selassie, der von der Torauslinie zurücklegte auf Eggestein. Einmal kurz geguckt, Ball zurechtgelegt – und mit links schickte er den Ball ins lange Eck. Und festzuhalten blieb: zwei Bremer Schüsse aufs Tor, zwei Treffer – das nennt man Effektivität. In diesem Fall der Marke Eggestein. Der Rest des Spiels bestand aus verzweifeltem Schalker Bemühen, einem Uth-Kopfball an die Latte (88.) und Bremer Kontern, die zwar gut aussahen, aber fruchtlos blieben.

 

 

 

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