Zeichnung des Denkmals im Delmenhorster Tiergarten. Entwurf des Denkmals für Nikolaus Friedrich Peter mit seiner Maxime: „Ein Gott, ein Recht, eine Wahrheit“. Quelle: Stadtarchiv Delmenhorst
Zeitreise

Des Großherzogs Maxime in Stein gemeißelt

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Deichhorster Krieger würdigten Peter II. von Oldenburg mit einem Denkmal im Delmenhorster Tiergarten. Es war 1912 erst das zweite Denkmal, welches in Delmenhorst errichtet wurde. Zur Enthüllung gab es einen Festumzug.

Denkmäler dienen der Erinnerung an große Ereignisse der Geschichte oder an Personen. In der Regel wurden sie nicht an beliebigen Orten errichtet. Der richtige Standort war Garant dafür, dass ein Denkmal im Zusammenspiel mit der umgebenden Landschaft oder den Bauten der Nachbarschaft die beabsichtigte Wirkung erzielen konnte.

Das erste Denkmal in Delmenhorst entstand 1874 vor dem damals bedeutendsten Gebäude der Stadt, der evangelischen Kirche. Der Obelisk wurde am Sedantag eingeweiht. 37 Jahre lang entstanden dann keine weiteren Denkmäler. Erst im Jahr 1912 ließ der Deichhorster Kriegerverein im Tiergarten einen Stein aufstellen, der dem Oldenburger Großherzog Nikolaus Friedrich Peter gewidmet ist.

Peter II. setzt Außenpolitik des Vaters fort

Nikolaus Friedrich Peter wurde 1827 als ältester Sohn des Großherzogs Paul Friedrich August und der Prinzessin Ida von Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym geboren und folgte seinem Vater am 27. Februar 1853 als Peter II. in der Regierung. Er übernahm die Minister seines Vaters und setzte in der Außenpolitik Oldenburgs die Annäherung an Preußen mit der Gebietsabtretung des späteren Wilhelmshaven fort.

Durch sein 1866 geschlossenes Bündnis mit Preußen sicherte er die Eigenstaatlichkeit Oldenburgs, wenn auch mit Einbußen von Souveränität durch die Eingliederung in den Norddeutschen Bund bzw. das Deutsche Reich. Peters Erlebnisse während der Revolution von 1848 trugen zu seiner innenpolitisch konservativen Prägung bei, er konnte an den Neuerungen der konstitutionellen Monarchie keinen Geschmack finden. Seine Grundhaltung ließ zwar kleine Reformen zu, war aber weit entfernt von einer als liberal zu bezeichnenden Politik. Peters enorm lange Regierungszeit endete mit seinem Tod im Jahr 1900.

Deichhorster Krieger schätzen Zustimmung zur Einheit

Die Deichhorster Krieger schätzten an ihm besonders, dass er bei der Kaiserproklamation der Krönung der deutschen Einheit zugestimmt hatte. Sie formulierten: „So ziehe sich eine deutsche Treue durchs ganze Leben bis an sein Ende. Auch die Christentreue habe ihn nie verlassen auf allen Wegen, seine christliche Treue sei schon in dem Wahlspruch des Verewigten ausgedrückt, der auf dem Denkmal mit angebracht sei: ,Ein Gott, ein Recht, eine Wahrheit‘.“

Der Enthüllung des Denkmals am 7. Juli 1912 ging ein Festumzug durch die Hauptstraßen Deichhorsts voraus, musikalisch begleitet von der Oldenburger Artillerie-Kapelle und angeführt von berittenen Herolden, Tempelrittern und einer Schar Landsknechte.

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