Die frühere Staatssekretärin Daniela Behrens ((Dritte von rechts) moderierte gestern vor den 105 Delegierten des SPD-Parteitages eine Talkrunde mit der scheidenden Bezirksvorsitzenden Petra Tiemann, ihrem Nachfolger, Uwe Santjer und dem SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil (v. r.). Foto: Möller Die frühere Staatssekretärin Daniela Behrens ((Dritte von rechts) moderierte gestern vor den 105 Delegierten des SPD-Parteitages eine Talkrunde mit der scheidenden Bezirksvorsitzenden Petra Tiemann, ihrem Nachfolger, Uwe Santjer und dem SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil (v. r.). Foto: Möller
Bezirksparteitag

SPD sucht nach verlorengegangener Wählergunst

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Nordniedersachsens-SPD diskutierte Sonnabend bei einem Parteitag im Ritterhuder Hamme-Forum über ihre Verluste in der Wählergunst. Im Vordergrund stand der Wunsch nach mehr innerparteilicher Geschlossenheit.

Lars Klingbeil sieht sich wie ein Akteur in unterschiedlichen Welten: Als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Heidekreis erlebt der Niedersachse seine Erdung und treibe im guten Fahrwasser einer Landes-SPD, die Politik für die Menschen umsetze, als Generalsekretär in Berlin dagegen, ärgere er sich, dass Sozialdemokraten wohl nie mit der Durchsetzung ihrer Positionen in Regierungsarbeit zufrieden sein können und sich permanent beklagen und in Selbstkritik gefallen.

Im Hamme-Forum kamen gestern 105 Delegierte aus den SPD-Kreisen Rotenburg, Stade, Verden, Cuxhaven und Osterholz zusammen. Zum neuen Bezirkschef wurde der Landtagsabgeordnete Uwe Santjer gewählt. Der forderte seine Genossen auf, nicht bloß in Hinterzimmern zu diskutieren, sondern direkt auf die Menschen zuzugehen.

Stimmung ist besser als die Umfragewerte

Die Stimmung in der SPD scheint besser als es ihre Umfragewerte vermuten lassen. Die Statistik weist eine Stagnation bei der Mitgliederbewegung aus, wobei Zuwächse im Heidekreis die Verluste beispielsweise in Osterholz (-4,42 Prozent) und Cuxhaven (-2,16) kompensieren.

Die Sozialdemokraten müssten sich jetzt „unterhaken“, forderte die scheidende Bezirkschefin Petra Tiemann und rief zu mehr Geschlossenheit auf.
Eine ausgeklügelte Parteitagsregie sorgte dann auch fürs wachsende Zusammengehörigkeitsgefühl, vor Vorstandswahlen und Antragsberatung wurden viele Redner, darunter der evangelische Regionalbischof Christian Brandy, zu ermutigenden Grußworten aufgerufen. Zusätzlich war den Regularien eine Talkrunde mit Politprominenz vorgeschaltet. Als Höhepunkt machte SPD-Landeschef und Ministerpräsident Stephan Weil den Nordniedersachsen Mut.

Stephan Weil machte seinen Genossen Mut

Im Grußwort des Osterholzer Landrates Bernd Lütjen klang zuvor auch Kritik an der Politik der Landesregierung durch: So sehr er die Freistellung der Eltern von Kita-Gebühren begrüße, mahnte er an, dass Hannover die Kommunen nicht auf den finanziellen Mehrbelastungen sitzen lassen dürfe.

Bei den Wahlen erreichte Uwe Santjer (Landkreis Cuxhaven) als Bezirkschef eine Zustimmung von 97,1 Prozent. An seine Seite wurden die vormalige Bezirkschefin Petra Tiemann (Stade), die Osterholzer Kreisvorsitzende Christina Jantz-Herrmann, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und Bianca Tolske aus dem Landkreis Rotenburg gewählt, zum Schatzmeister bestimmten die Delegierten Bernd Michallik (Verden).

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