Für knapp 100 Millionen Euro will der Berliner Möbelhändler Höffner auf dem ehemaligen Gelände von Radio Bremen ein Möbelhaus bauen. Ursprünglich sollten die Arbeiten in diesem Jahr beginnen. Doch danach sieht es aktuell nicht aus. Foto: Schlie
Leere Baustelle

Höffner: Warten auf ein neues Möbelhaus

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Knapp 100 Millionen Euro will das Unternehmen für ein neues Einrichtungshaus investieren. Doch auf dem ehemaligen Radio-Bremen-Grundstück rührt sich nichts und niemand. Dabei liegen bereits Pläne für das Gebäude vor.

Eigentlich sollten die Bagger längst anrollen. Schon 2005 hatte der Möbelhändler Höffner das ehemalige Radio-Bremen-Grundstück am Weserpark gekauft, um hier ein Einrichtungshaus zu bauen.

Knapp 100 Millionen Euro will das Unternehmen dafür investieren. Doch auf dem Gelände rührt sich nichts und niemand. Dabei liegen bereits Pläne für das Gebäude vor.

Funkstille seit April

Allerdings musste das Unternehmen seinen ursprünglichen Entwurf aufgrund neuer Anforderungen ändern. Das geplante Haus soll um 90 Grad gedreht werden und der Eingang an der Hans-Bredow-Straße liegen.

Das sieht der jüngste bekannte Entwurf vor. Stand: April 2018. Seither herrscht dem Vernehmen nach Funkstille zwischen dem Berliner Unternehmen und den Bremer Behörden.

Ratlosigkeit im Ortsamt

„Es ist ein Dreivierteljahr her, dass ein Vertreter des Unternehmens mit uns gesprochen hat“, heißt es aus dem zuständigen Ortsamt. Dabei müsste Höffner für die Drehung des Hauses einen neuen Bauantrag stellen.

Doch bisher hat das Unternehmen nach Behördenangaben keine neuen Papiere eingereicht. Dabei wollte es ursprünglich noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen.

Die Konkurrenz ist aktiv

Oder hat die jüngste Expansion des Konkurrenten XXXLutz die Berliner verschreckt? Der österreichische Möbelhändler hat im Oktober die Mehrheit an den Wohnwelten, den Möbelgeschäften des Posthausener Shoppingcenters Dodenhof, übernommen.

XXXLutz ist hinter Ikea der zweitgrößte Möbelhändler in Deutschland, gemessen am Umsatz. Höffner liegt auf Platz drei. Die Berliner möchten sich derzeit nicht zu ihrem Bremer Projekt äußern.

Nicht nur in Bremen gibt es leere Baustellen

Dass die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen, hält die Baubehörde nicht für realistisch. Denn zuvor müssen die Berliner die Julius-Faucher-Straße verstärken, damit die schweren Baufahrzeuge überhaupt zum Baugelände kommen können. Allein diese Arbeiten brauchen einen Vorlauf von einem halben Jahr.

Nicht nur in Bremen schieben die Berliner ihre Pläne vor sich her. Auch für Düsseldorf hatte Höffner jahrelang den Bau eines Möbelhauses angekündigt – und den Plan dann vor zwei Monaten überraschend auf Eis gelegt. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Ratsfrau in Düsseldorf, klagte daraufhin: „Höffner hat die Verwaltung der Stadt über Jahre am Nasenring geführt.“

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