Das Modell zeigt, wie es am Lahrshof künftig aussehen soll. Mit den baulichen Arbeiten soll bereits im Frühjahr des kommenden Jahres begonnen werden. Foto: Zentrale für Private Fürsorge
Sterbebegleitung

Um- und Neubau in Arsten: Mehr Hospizplätze geplant

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In einer Mischung aus Um- und Neubau soll der Lahrshof in Arsten in Zukunft als stationäres Hospiz acht Gästen Platz bieten. Es ist die dritte Einrichtung in Bremen. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2020 vorgesehen.

Neben dem Hospiz der Johanniter, das Lilge-Simon-Stift in Bremen Nord und dem Hospiz Brücke in Walle, bekommt Bremen mit dem Lahrshof eine dritte stationäre Einrichtung. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2020 vorgesehen.

Es sei wichtig für unheilbar erkrankte Menschen, die ihnen verbleibende Zeit in einem geschützten Raum verbringen zu können, heißt es von der Zentrale für Private Fürsorge (ZFPF), die sich aus diesem Grund entschieden habe, den Lahrshof zu kaufen. Es ist die zweite Einrichtung des Trägers. Neben den stationären Einrichtungen gibt es in Bremen auch ambulante Dienste, die Patienten in ihren eigenen vier Wänden betreuen.

Nähe zum Klinikum Links der Weser

Ein großer Teil dieser Dienste ist Mitglied im Hospiz- und Palliativverband Bremen. „Wir beraten unsere Mitglieder und helfen ihnen, sich zurechtzufinden und unterstützen auch Krankenhäuser und Pflegeheime, wenn es darum geht, was genau sie tun können, um ihre Patienten auf dem letzten Lebensabschnitt zu begleiten“, sagt Friedhelm Pielage, Geschäftsführer des Hospiz- und Palliativverbandes Bremen.

Dass ein neuer Standort in Arsten entstehen soll, findet der Verband gut: „Der Bedarf ist da und der Ort gut gewählt, auch durch die Nähe zum Klinikum Links der Weser. Dadurch gehen vielleicht weniger Menschen ins Bremer Umland“, sagt Pielage.

„Je größer es ist, desto unfamiliärer wird es“

Es gelte aber weiterhin die Direktive „ambulant vor stationär“, denn die meisten unheilbar Erkrankten möchten in den eigenen vier Wänden sterben, erklärt er: „Es könnte daher noch mehr ambulante Dienste geben, wobei das Angebot nicht unbegrenzt wachsen kann. Je größer es ist, desto unfamiliärer wird es.“

Ein Thema, das seiner Ansicht nach verbesserungswürdig ist, ist die Versorgung im Krankenhaus: „Es ist einfach nicht genug Personal vorhanden, um auch dort die Versorgung von sterbenden Patienten zu gewährleisten.“ Auch hält Pielage es für sinnvoll, dass jeder Mitarbeiter, auch in Pflegeeinrichtungen, eine Fortbildung zum Umgang mit sterbenden Patienten mache.

Hoffen auf Unterstützung

In Arsten soll die ärztliche Versorgung durch die Palliativärzte des Ambulanten Palliativdienstes Bremen gewährleistet werden. Auch der Einsatz von Ehrenamtlichen ist dort geplant. Johannes Foppe, Geschäftsführer der Zentrale für Private Fürsorge geht derzeit von einer Investition in Höhe von rund 3,8 Millionen Euro für das neue Hospiz aus und hofft auch auf Unterstützung durch Sponsoren und Spender, so die Informationen der ZFPF.

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