Knipst bei seinem Bundesliga-Debüt als Joker zum 3:1: Werders Josh Sargent Foto: Nordphoto Der 18-jährige Josh Sargent sorgte am Freitagabend mit seinem ersten Ballkontakt für den entscheidenden Treffer beim 3:1-Heimsieg gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Foto: Nordphoto
Debüt Joker

Josh Sargent: Anfängerglück nach 86 Sekunden

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US-Talent vergoldet Bundesliga-Debüt gegen Düsseldorf mit dem 3:1 und ist happy. Erstes Spiel, erste Ballberührung, erstes Tor – ein besseres Bundesliga-Debüt kann es einfach nicht geben. Auch nicht für den 18-Jährigen.

Werder-Talent Josh Sargent hat den ohnehin schon großen Hype um seine Person mit diesem Traumstart in eine noch höhere Dimension getrieben. Und was verkündete dieser erst 18-jährige US-Amerikaner nach dem 3:1-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf via Twitter? „Beginners luck“ – Anfängerglück! Es war freilich mehr als das, denn Sargent ist ein Wiederholungstäter.
Auch bei seinen Premieren im Bremer Regionalliga-Team sowie für die US-Auswahl hatte Sargent getroffen. Es scheint eine seiner Spezialitäten zu sein, Debüts mit einem Tor zu vergolden. Gegen Düsseldorf entschied er mit einem Abstauber-Kopfball die Partie – und Ausgangspunkt des Ganzen war das weiche Herz von Trainer Florian Kohfeldt gewesen.

„Josh wäre auf jeden Fall dabei gewesen“

Hintergrund: Vor dem DFB-Pokalspiel gegen Weiche Flensburg hatte der Coach den Teenager als 19. Spieler mitgenommen, ihn dann aber doch aus dem Kader gestrichen.
„Das war ein harter Schlag“, meinte Kohfeldt. Diesmal war die Situation ähnlich, denn der Einsatz des erkälteten Yuya Osako war fraglich.

Der Japaner musste letztlich passen, doch Kohfeldt verriet: „Josh wäre auf jeden Fall dabei gewesen. Mir war klar, dass ich ihn nicht wieder vertrösten kann. Das kannst du mit einem älteren Spieler machen, aber nicht zweimal mit einem jüngeren.“ Außerdem wollte der Coach unbedingt noch einen Stürmer für das Zentrum im Kader haben.

Harnik das Tor geklaut

Und dann wechselte er ihn tatsächlich ein, obwohl die Partie in der 76. Minute beim Stand von 2:1 durchaus noch auf der Kippe stand. „Ich wollte der Mannschaft das Signal geben, weiter mutig zu sein, weiter pressen“, erklärte Kohfeldt seine Entscheidung für den jungen Stürmer.
Seine Rechnung ging auf. Werder blieb am Drücker – und Sargent machte tatsächlich mit seinem ersten Ballkontakt das 2:1 (79.). „Er muss mit Martin aber noch ausmachen, dass er ihm das Tor geklaut hat“, merkte Kohfeldt mit einem Augenzwinkern an.

Nicht alles war gut

Harniks Schussversuch hatte Fortuna-Keeper Michael Rensing zwar noch abgewehrt, die Kugel wäre aber auch ohne Sargents Kopfball im Tor gelandet. Es zeigte allerdings auch den Torinstinkt des 18-Jährigen. Kohfeldt betonte aber: „Josh hat zwar sein Tor gemacht, und ich will auch kein Wasser in den Wein gießen, aber es waren auch ein paar Situationen dabei, die nicht so gut waren.“ Deshalb sollte nun niemand erwarten, dass Sargents Erfolgsgeschichte nahtlos so weitergeht. „Es kann sein, dass er gegen Dortmund wieder dabei ist“, meinte Kohfeldt mit Blick auf die nächste Partie am Samstag beim Tabellenführer: „Die Welt würde aber auch nicht untergehen, wenn nicht.“
Sargent ist ohnehin seiner Zeit längst voraus. Eigentlich wollte ihn der Coach erst im Trainingslager in Südafrika Anfang Januar endgültig an die Profi-Mannschaft heranführen. Nun ist sein Stern schon gegen die Fortuna aufgegangen – mit dem bei ihm dazugehörenden Anfängerglück.

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