Eine der Lauben, die am Luisenweg in Findorff niedergebrannt sind.Foto: Schlie
Laubenbrände

Angst vor dem Feuerteufel

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Nachdem allein an einem Tag an drei verschiedenen Orten im Bremer Westen Parzellen niedergebrannt sind, steigt die Nervosität bei den Kleingärtnern.Viele Laubenpieper sind besorgt, ob ihre Gärten noch sicher sind.

Die Serie der Brände, die bereits zum Jahresanfang begonnen hat, setzt sich damit weiter fort. Und das ist nicht das einzige Problem, mit dem sich die Parzellisten in diesem Winter herumschlagen müssen: In den vergangenen Wochen wurden nämlich auch wieder zahlreiche Lauben aufgebrochen und dabei erhebliche Sachschäden angerichtet.

Feuerteufel schlugen gleich mehrmals zu

Spektakulär an den Bränden am Donnerstag vergangener Woche war vor allem deren Häufung: Bereits um 14 Uhr brannte im Luisenweg im Schrebergartengebiet In den Hufen eine Parzelle. Dabei griff das Feuer auch gleich auf vier benachbarte Häuser über. Drei Gebäude brannten dabei komplett nieder. Kaum war das Feuer gelöscht, kam um 18.40 Uhr ein weiterer Alarm aus Oslebshausen, wo am Rotdornweg ein Kaisenhaus niederbrannte. Nur ein paar hundert Meter weiter dann um 21 Uhr der nächste Einsatzort am Gartenweg. Dort wurden zwei Parzellen ein Raub der Flammen. Besondere Probleme bereitete der Feuerwehr dabei immer wieder das mangelnde Löschwasser und die engen Wegen in den Gärten, die die Löscheinsätze erheblich erschwerten.

Und dabei waren es bei weitem nicht die ersten Einsätze in diesem Jahr. Alleine in den Gärten des Kleingartenvereins „Blüh auf“, die sich auf der Gröpelinger Seite der Bahngleise befinden, hat es seit Jahresanfang bereits fünfmal gebrannt, berichtet der Vorsitzende Jürgen Huss.

Die erste Laube hat bereits am 1. Januar gebrannt, jeweils zwei weitere waren es am 4. und am 10. Januar zählt Huss auf. Dabei habe es sich wohl in den meisten Fällen um Brandstiftung gehandelt, vermuten die Laubenpieper. Zumal bei einer Parzelle nur die Rückwand verkohlte und die Kriminalpolizei noch etliches Beweismaterial sicherstellen konnte. Daher hofft Huss nun, dass die Kripo anhand dieser Spuren den Tätern vielleicht doch noch auf die Spur kommen.

Nachtwachen gegen Feuerteufel sind zu aufwändig

„Die Leute sind unruhig“, weiß Huss und, bestätigt, dass schon die Angst vor dem Feuerteufel umgeht. Einige Parzellisten hätten sogar schon überlegt, ob man nicht eine Nachtwache organisieren sollte, da es auch mit den Einbrüchen in diesem Jahr wieder besonders schlimm sei. Die ganze Nacht da rumzulaufen sei aber viel zu aufwändig und im Übrigen sei das auch die Aufgabe der Polizei.

Deren Maßnahmen haben allerdings auch die Einbrecher von ihrem nächtlichen Tun nicht abgeschreckt. Alleine in den Gärten des Vereins „Blüh auf“, die sich auf der anderen Seite der Autobahn befänden, habe es in den vergangenen Wochen 38 Einbrüche gegeben, berichtet Huss. Dabei habe es in den 1.200 Schrebergärten, die sich dort insgesamt befinden, zusammen sogar 150 Einbrüche gegeben.

Dabei befänden sich in den Lauben über den Winter ohnehin kaum Wertgegenstände, berichtet Huss. Der Schaden denn die Straftäter hinterließen, seien trotzdem immens. Oft würden Türen ausgehebelt und Fenster zerstört.

Besonders ärgerlich: Wegen der häufigen Schäden seien Parzellen nur schwierig zu versichern und einige Laubenpieper hätten auch schlicht und einfach nicht das Geld, eine Versicherung abzuschließen. Gerade in Gröpelingen gebe es ja auch viele Hartz-4-Bezieher und die müssten oft die Jahrespacht schon in Raten zahlen, damit sie sich den Schrebergarten überhaupt leisten können. Um die Einbruchsschäden zu bezahlen hätten die natürlich überhaupt kein Geld über, erinnert Huss.

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