Nach der Fuß-OP im vergangenen November sieht Aron Johannsson nun Licht am Ende des Tunnels: „Mir geht es gut wie lange nicht“, sagt der Offensivmann.Fotos (3): Nordphoto Nach der Fuß-OP im vergangenen November sieht Aron Johannsson nun Licht am Ende des Tunnels: „Mir geht es gut wie lange nicht“, sagt der Offensivmann. Foto: Nordphoto
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Aron Johannsson arbeitet an einem Comeback

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Das Kapitel Werder Bremen und Aron Johannsson – es schien, als würde es ohne weitere Einsätze für den Stürmer zu Ende gehen. Seit vier Wochen steht Johannsson nun bereits wieder auf dem Trainingsplatz für ein Comeback.

Seit Monaten ist Johannsson verletzt, und im Sommer läuft sein Vertrag aus – Verlängerung nach der Verletztenhistorie praktisch ausgeschlossen. Doch der 28-Jährige gibt nicht auf, arbeitet hart für sein Comeback und sieht tatsächlich Licht am Ende des Tunnels. „Ich kann Werder noch helfen, das große Ziel Europa zu erreichen“, sagt er im Vorfeld des Auswärtsspiels bei Hertha BSC am Samstag (18.30 Uhr).

Wieder fit werden

Johannsson stemmt die Hände in die Hüfte, der Körper ist tief gebeugt, der Werder-Profi ringt nach Luft. Fitmacher Jens Beulke hat ihn gerade ordentlich über den Platz gescheucht – und nach einer kurzen Pause geht es schon weiter.

Johannsson klagt aber nicht, er gibt sofort wieder Gas. Als Zuckerl wartet an diesem Trainingstag etwas Besonderes: der Torabschluss – nicht nur mit dem rechten, sondern auch mit dem im November operierten linken Fuß. Der Eingriff war notwendig geworden, weil das Sprunggelenk schon monatelang Schmerzen verursacht hatte.

Zermürbendes Verletzungspech

„Mir geht es so gut wie schon lange nicht mehr“, sagt Johannsson und lächelt zufrieden: „Es war wirklich keine einfache Zeit für mich. Ich bin ja wirklich ein positiver Mensch, dem es an 98 Prozent der Tage gut geht, aber diese anderen Tage…“

Dieses andauernde Verletzungspech, seit er im Sommer 2015 nach Bremen gekommen ist, hat ihm schon gehörig zugesetzt. In den dreieinhalb Jahren reichte es nur zu 27 Bundesliga-Einsätzen. Vier Tore und vier Assists stehen auf seinem Konto.

Mutmacher

Dabei dienen ihm vor allem drei dieser Scorerpunkte als Mutmacher, irgendwie auch als Beweis seiner Klasse. Vor einem Jahr war er nach einer ebenfalls langen Pause ins Team zurückgekehrt – und schon in seinem dritten Kurzeinsatz folgte die erste Torvorlage beim 2:1-Sieg auf Schalke.

Wenig später bereitete er den 1:0-Siegtreffer gegen den Hamburger SV vor, und beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach traf er dann sogar selbst.

„So kann es wieder kommen“, sagt Johannsson – und er lacht dabei nicht wie sonst, sondern setzt eine ziemlich selbstbewusste Miene auf: „Ich weiß, dass ich diese Qualität habe. Florian Kohfeldt weiß das auch.“

Seit vier Wochen wieder im Training

Der Trainer spielt eine ganz wichtige Rolle für Johannsson, er hat den von Vorgänger Alexander Nouri aussortierten Angreifer vor einem Jahr eine neue Chance gegeben. Bis der sich mal wieder verletzte.

Seit vier Wochen steht Johannsson nun bereits auf dem Trainingsplatz, die Belastung wird weiter gesteigert. Der Einstieg ins Mannschaftstraining ist im März geplant, erst teilweise, dann hoffentlich komplett.

Ab März wieder dabei?

Möglicherweise wäre der (ehemalige?) US-Nationalspieler dann Ende März einsatzbereit – für den Schlussspurt Richtung Europa. „Es wäre so toll für Werder, wenn es mit Europa klappt. Ich glaube fest daran“, sagt Johannsson und schwelgt in Erinnerungen:

„Ich habe schon Europa League gespielt, das macht Spaß, da gibt es tolle Spiele.“ 2014 stürmte Johannsson mit AZ Alkmaar immerhin bis ins Viertelfinale. Um mit Werder international zu spielen, müsste allerdings sein Vertrag verlängert werden. „Damit beschäftige ich mich jetzt nicht“, sagt Johannsson: „Ich will erst mal gesund werden und dann spielen.“

Die Mannschaft macht ihm Spaß

Wer weiß, vielleicht braucht ihn Werder tatsächlich noch. In Martin Harnik und Yuya Osako sind aktuell schon zwei Angreifer verletzt. Harnik fällt dabei mindestens sechs bis acht Wochen aus, bei Osako ist es noch unklar.

Da wäre ein Johannsson kein ganz schlechter Trumpf in der Hinterhand, in der übrigens auch noch Fin Bartels steckt. Der 32-jährige Angreifer hofft über ein Jahr nach seinem Achillessehnenriss ebenfalls auf ein Comeback in den nächsten Wochen.

Johannsson kann es kaum noch erwarten, zumal ihm die Mannschaft gerade richtig viel Spaß macht. „Wir spielen gut und erfolgreich. So kann es weitergehen“, findet der US-Amerikaner mit isländischen Wurzeln und kündigt an: „Ich bin bald wieder da!“

 

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