Muss sich was einfallen lassen gegen abstiegsbedrohte Augsburger: Werder-Coach Florian Kohfeldt Foto: Nordphoto Die Vorbereitung auf Dortmund sei einfacher gewesen, als die auf Augsburg, sagt Werder-Trainer Florian Kohfeldt vor dem Duell gegen den Tabellenviertletzten. Foto: Nordphoto
Augsburg Heimspiel

„Augsburgs Spiel ist enorm zugeschnitten“

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Akribie gehört dazu. Immer. Wenn das Trainerteam des SV Werder den nächsten Gegner analysiert, Stärken und Schwächen herausarbeitet, dann führt das letztlich zu einem Matchplan, den die Mannschaft eingetrichtert bekommt.

Nun ist es aber so, dass so ein Matchplan mal schnell und mal weniger schnell entsteht. Was übrigens nichts mit der Stärke oder dem Tabellenplatz des jeweiligen Kontrahenten zu tun hat. Siehe FC Augsburg. Sich auf das Heimspiel gegen den Bundesliga-15. vorzubereiten, nötigt Cheftrainer Florian Kohfeldt mehr ab als gedacht.

„Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe“, sagt er. Knifflig vor allem, weil der FCA über zwei – aus Kohfeldts Sicht – überragende Offensivkräfte verfügt: Alfred Finnbogason und Michael Gregoritsch. „Das sind absolute Top-Leute – und das sage ich nicht jede Woche“, lobt der Werder-Coach.

Finnbogason ist angeschlagen

Allerdings: Finnbogasons Einsatzfähigkeit war auch gestern – einen Tag vor dem Spiel – noch nicht ganz klar. Der Isländer laboriert an muskulären Problemen. Kohfeldt rechnet aber mit dem Torjäger, der in seinen bislang nur 13 Saisonspielen bereits zehn Tore erzielt hat. Beim 3:0 gegen Mainz 05 vor einer Woche gelang ihm sogar ein Dreierpack (inklusive zwei Elfmetern). Finnbogasons Gesamtquote steht bei 32 Treffern in 62 Bundesliga-Spielen – weshalb Kohfeldt schwärmt: „Wenn Finnbogason nicht so verletzungsanfällig wäre, würde er – bei allem Respekt vor Augsburg – auf gar keinen Fall mehr dort spielen.“

Gegenmittel nicht leicht zu finden

Tut er aber und stellt folglich eine Gefahr dar für Werder. Ebenso der Österreicher Michael Gregoritsch. Er hat quasi ein Faible für Werder und das Weser-Stadion. In drei Auftritten in Bremen (zunächst mit dem HSV, dann mit Augsburg) gelangen ihm vier Tore. Insgesamt hat er bereits sechsmal gegen Werder getroffen – so häufig wie gegen kein anderes Team.

„Da kommt richtig Qualität“, meint Kohfeldt und betitelt Gregoritsch respektvoll als „einen der besten Spieler, die aus den Zwischenräumen in die Tiefe gehen.“ Das Augsburger Spiel sei enorm auf die beiden Angreifer zugeschnitten und deshalb auch nicht schwer zu dechiffrieren. Doch die Gegenmittel zu finden, ist keine Sache, die mal eben so erledigt wäre.

Angstgegner Augsburg

„Ehrlich gesagt dauert diese Vorbereitung länger als gegen Dortmund“, sagt Kohfeldt mit Blick auf den Dienstag, als Werder bei Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund nach Elfmeterschießen im DFB-Pokal eine Runde weiter kam. Dass dieser Sieg Schwung gegeben hat, ist sicher. Und Werder will alles dafür tun, damit Finnbogason und Gregoritsch diesen Schwung nicht gleich wieder in der Weser versenken.
Es ist jedoch eine kleine Gemeinheit des Spielplans, dass ausgerechnet nach dem großen Triumph und zum Abschluss der Feiern zum 120. Geburtstag des SV Werder der FCA in Bremen auftauchen muss. Denn die bayrischen Schwaben sind für die Grün-Weißen das, was man einen Angstgegner nennt. Sieben Heimspiele, nur zwei Siege, aber vier Niederlagen – diese Statistik zeigt schon, dass die Augsburger nicht als höfliche Gratulanten mit Geschenken im Gepäck in Bremen antreten werden.

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