Am Freitag war das Hanse-Wissenschaftskolleg nicht nur für die Fellows ein Ort des Austausches. Foto: Konczak Am Freitag war das Hanse-Wissenschaftskolleg nicht nur für die Fellows ein Ort des Austausches. Foto: Konczak
Neujahrsempfang

„Science-Slam“ im Hanse-Wissenschaftskolleg

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„Ich könnte jetzt noch zwei Stunden schwärmen“, schloss Prof. Dr. Kerstin Schill, Rektorin am Hanse-Wissenschaftskolleg am Freitag ihre Begrüßungsrede. Etliche Gäste nahmen an dem Neujahrsempfang teil.

Der Einladung der Rektorin waren unter anderem Vertreter aus der Politik, Kooperationspartner und zahlreiche Fellows gefolgt. Die Informatikerin, welche seit rund 100 Tagen im Amt ist, ließ die Anwesenden an ihrer Begeisterung für die interdisziplinäre Atmosphäre am HWK teilhaben. „Hier prasselt die Forschung aus den unterschiedlichsten Disziplinen aufeinander“, erklärte sie.

Und genau das, bekamen die zahlreichen geladenen Gäste dann auch in einer amüsanten Kurzform geboten: Einige der, momentan am Delmenhorster Kolleg residierenden Fellows, gaben im Rahmen eines „Science-Slams“ Einblicke in ihre Forschungsbereiche. Dabei wurde nochmal in geballter Form deutlich, was das Arbeiten, das Leben und insbesondere der Austausch mit anderen Wissenschaftlern am HWK eigentlich bedeutet.

Forschung in der Tiefsee

Prof. Dr. Wiebke Ziebis von der University of Southern California in Los Angeles, forscht beispielsweise derzeit im Pazifik nach Sauerstoff in Tiefseesedimenten unter nährstoffarmen Bedingungen und biogeochemischen Prozessen unterhalb der Oberfläche.

Prof. Dr. Traian Dumitricas Gebiet ist indes in der Kathegorie „Energy“ einzuordnen. Der Wissenschaftler der University of Minnesota, Minneapolis, erforscht Material für die Raumfahrt. Eines seiner Projekte dreht sich um die Untersuchung von Molekulardynamik von bestimmten Nanomaterialien für die Thermoelektrizität und Energieumwandlung.

Streunende Hunde und das „Recht auf die Stadt“

Im Bereich Society forscht zurzeit Prof. Dr. Ayten Alkan aus Istanbul. Sie ergründet das „Recht auf die Stadt“ aus stammesgeschichtlicher Perspektive anhand von streunenden Hunden.

Noch weiter wird der interdisziplinäre Bogen am HWK von Prof. Dr. Semion Lyandres aus den USA gespannt. Der gebürtige Russe erforscht den Untergang des alten Regimes und die Politik der fehlgeschlagenen Demokratieversuche in seiner alten Heimat vor rund 100 Jahren.

Zunächst nach „downtown Delmenhorst“

Zunächst zum Shoppen nach „downtown Delmenhorst“ musste Prof. Dr. Martin Wosnik von der University of New Hampshire, der kurzfristig zum Empfang im Delmenhorster HWK angereist war – leider war sein Gepäck versehentlich nicht mitgereist. Doch trotz der Umstände gab auch er den Gästen einen spannenden Eindruck in seine Arbeit: die Forschung hinsichtlich der Strömungsphysik von Windenergieanlagen.

Viel Vergnügen bereite auch die kurze Stippvisite in das aktuelle Forschungsgebiet des Psychologen Dr. Bernhard Fink von der Universität Göttingen zur Evolution und Funktion sowie den biologischen Effekten des menschlichen Tanzes. Diese demonstrierte er zunächst anhand von Beispielen aus der Vogelwelt.

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