Pfarrer Thomas Meyer zeigt, warum die Innensanierung der Stadtkirche dringend überfällig ist. Die Wasserschäden von 2010 seien noch deutlich zu sehen. Auch die Stellen, wo die Risse verputzt werden musste, weil sich der Turm geneigt hatte, brauchen einen neuen Anstrich. Im Zuge der bevorstehenden Frischekur sollen zudem das Mobiliar und die Kunstwerke neu arrangiert werden. Foto: nba Pfarrer Thomas Meyer zeigt, warum die Innensanierung der Stadtkirche dringend überfällig ist. Die Wasserschäden von 2010 seien noch deutlich zu sehen. Auch die Stellen, wo die Risse verputzt werden musste, weil sich der Turm geneigt hatte, brauchen einen neuen Anstrich. Im Zuge der bevorstehenden Frischekur sollen zudem das Mobiliar und die Kunstwerke neu arrangiert werden. Foto: nba
Stadtkirche

Pfarrer wünscht sich einen deutlichen „Aha-Effekt“

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„Ich freue mich scheckig“, sagt Thomas Meyer, Pfarrer der Delmenhorster Stadtkirche „Zur heiligen Dreifaltigkeit“. Diese Freude teile er mit allen, die sich für die Innensanierung des Gotteshauses stark gemacht haben.

„Auch die Gemeinde beim Gottesdienst am vergangenen Sonntag hat geklatscht, als ich erzählt habe, dass es los geht.“

In der vergangenen Woche haben der Kirchensteuerbeirat und der Oberkirchenrat offiziell grünes Licht für die Innensanierung der Stadtkirche gegeben, die Bauliste abgesegnet und für die Maßnahme 650.000 Euro bewilligt. „Die Mittel werden auf zwei Jahre verteilt. Für dieses Jahr stehen uns zunächst 350.000 Euro zur Verfügung“, erklärt Thomas Meyer.

Ausgenommen ist zunächst die Grafengruft

Davon ausgenommen sei die notwendige Sanierung der Grafengruft. „Wobei wir dafür weiterhin Spenden sammeln. Nur das Kirchenschiff und der Sakristeibereich haben zunächst Priorität.“ Man werde aber schauen, wie man das Vorhaben mit der Gruft integrieren und vorbereiten könne, beispielsweise hinsichtlich eines Zugangs.

Begonnen hat die Frischekur für die Delmenhorster Stadtkriche bereits 2010 – damals mit der Dachsanierung. „Das Dach war an mehreren Stellen undicht und die Schäden sind teilweise noch heute zu sehen“, erläutert der Pfarrer. Seinerzeit habe man das Dach auch gedämmt und den Dachboden begehbar gemacht. „Die Maßnahme hat 220.000 Euro gekostet“, verrät Meyer. „Damals hatte man uns mittelfristig eine Sanierung des Innenraumes versprochen.“

Großteil der Sanierung soll bis Oktober fertig sein

Zwei Jahre später seien starke Risse am Gebäude aufgetaucht, durch die Feuchtigkeit in das Mauerwerk gelangt sei. „Es hatte sich gezeigt, dass der Turm sich leicht geneigt und das Kirchenschiff mit sich gezogen hatte“, erläutert der Pfarrer. 2015 sei dann der Kirchturm aufgerichtet und erfolgreich „gepfählt“ worden. „Dafür wurden Stahlrohre in den Boden gelassen, in die Beton gepresst wurde. Seither sind keine neuen Risse mehr entstanden.“ Die „Pfählung“ habe damals rund 250.000 Euro gekostet, sagt Meyer.

Der Pfarrer hofft nun, dass der Großteil der Innensanierung der Kirche bis zur Veranstaltung anlässlich des 400. Todestag Graf Antons II am 25. Oktober dieses Jahres abgeschlossen sein wird. Neben einem neuen Anstrich, der Neuausrichtung der Gemälde und Kunstwerke sowie neuem Mobiliar und Ausstattungsarrangements soll die Stadtkirche eine hochmoderne Veranstaltungstechnik inklusive einer LED-Leuchtkanone mit voller Farbpalette – beweglich bis in den Altarraum bekommen. „Es wird ein komplett neues Lichtkonzept erarbeitet und ich freue mich schon, am Steuerungspult zu stehen“, sagt Meyer und lacht.

„Der Auferstandene“ soll in neuem Glanz erstrahlen

Auch die Windfänge an den Türen sollen im Zuge der Sanierung entfernt, die Liedtafel umgehängt, die Stolperfallen am Boden beseitigt und vor allem die beiden Gemälde „Die Kreuzigung“ und „Der Auferstandene“ aus dem Jahre 1789 in neuem Glanz erstrahlen. Letzteres Bild hängt momentan im Treppenhaus hinter dem Altar, an dem man nur vorbei kommt, wenn man zur Toilette möchte. „Das Gemälde hängt seit 1967 im Treppenhaus und muss unbedingt zurück in die Kirche kommen“, betont Meyer.

Für die Maler- und Elektrikarbeiten muss der Innenraum teilweise eingerüstet werden. Gegebenenfalls wird der Gottesdienst dann im Gemeindehaus abgehalten. „Ich würde mir einen Aha-Effekt wünschen, wenn die Leute nach der Sanierung in die Kirche kommen. Man soll sehen, dass etwas anders ist.“

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