Sie wollen mit ihrer Plattform Charakterstück Bremer Manufakturen und Gründer mehr in den Fokus rücken: Fiona Littke, Heike Mühldorfer, Ayla Mellenthin und Katja Schmidt (v.l.). Foto: Daniela Buchholz
Gründerszene

Plattform zeigt echte Charakterstücke

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Bremer Gründerinnen zeigen die Macher der Bremer Manufakturen - Im Fokus stehen Gründer, die handwerklich und nachhaltig produzieren und bewusst regional arbeiten.

Von Insa Lohmann

Als Heike Mühldorfer vor 25 Jahren aus dem Süden Deutschlands nach Bremen zog, kannte sie vor allem die international berühmten Marken aus der Hansestadt. Durch ihren Job als freiberufliche Autorin hatte sie gute Kontakte in die Kreativwirtschaft und merkte schnell, dass sich abseits der Global Player eine Manufakturszene bildete.

„Ich war erstaunt, was hier alles passiert“, sagt die gebürtige Augsburgerin. Vor allem die Vielfalt beeindruckte sie. „Und ich habe mich gleichzeitig geärgert, dass man immer von denselben Namen und Produkten hört. Kleine Produkte fehlen oft in der Wahrnehmung.“ Um Kleinerzeugern, Gastronomen und Manufakturen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, hat sie gemeinsam mit Bremer Grafikerinnen und Social Media-Expertinnen vor rund anderthalb Jahren die Plattform Charakterstück ins Leben gerufen. Ob Kaffee, Schmuck oder Möbel: Im Fokus stehen Gründer, die handwerklich und nachhaltig produzieren und bewusst regional arbeiten.

Keine einfacher Standort für Gründer

„Wir möchten die Bremer darauf hinweisen, dass es hier so viel mehr gibt als nur die großen bekannten Marken“, sagt Heike Mühldorfer. So veranstaltet die Wahl-Bremerin regelmäßige sogenannte Feierabend-Walks, bei denen sie gemeinsam mit anderen die Manufakturen und kleinen Produzenten besucht. Das Ziel der Gründerinnen: Macher und Kunden aus Bremen zusammenbringen. „Bremen ist kein einfacher Standort für Gründer“, sagt Mühldorfer. „Aber Bremer sind auch schnell zu begeistern. Und haben sie dich erstmal entdeckt, bleiben sie dir treu.“

Das bestätigt ihre Kollegin Fiona Littke, die sich bei Charakterstück um das Design kümmert: „Bremer schätzen, was aus ihrer Heimat kommt und mögen den persönlichen Kontakt.“ Dieses Potenzial wollen die Frauen nutzen. Dabei spielen auch die verschiedenen Stadtteile eine wichtige Rolle, die die Gründerinnen auf ihrer Plattform und mit ihren Aktionen künftig noch stärker in den Fokus rücken wollen. „Es gibt überall tolle, kleine Läden“, sagt Fiona Littke.

Spontane Pop-Up-Stores

In diesem Jahr planen die Initiatorinnen außerdem einen Pop-up-Store, in dem einige Gründer ihre Produkte für einen begrenzten Zeitraum verkaufen können. Die temporären Ladeneinheiten werden oft unangekündigt an ungewöhnlichen Orten oder in leerstehenden Einzelhandelsgeschäften eröffnet und erfreuen sich in den vergangenen Jahren wachsender Beliebtheit.

Langfristig träumen Heike Mühldorfer und ihre Mitstreiterinnen von einem zentralen Raum, wo alle Manufakturen und Kleinerzeuger mit ihren Waren vertreten sind.
„Ein Laden voller Charakterstücke“, schwärmt die Gründerin.

Weitere Informationen auf charakterstueck-bremen.de

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