Schulungen in Hochvolttechnik erhielten nicht nur Lehrlinge, sondern auch ihre Ausbilder. Foto: pv
Ausbildung

Kfz-Handwerk sucht kluge Köpfe

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Spezialisierte Ausbildung für Elektro- und Hybridfahrzeuge bringt beste Berufsaussichten: Trotz des langsamen Wandels zu den E-Autos haben sich die Bremer Werkstätten schon gut auf die neuen Anforderungen eingestellt.

Elektromobile und Hybridfahrzeuge erobern den Pkw-Markt in Bremen bislang nur langsam. 2018 betrug der Marktanteil der E-Mobile an den Neuzulassungen nur 0,8 Prozent. Die Kfz-Werkstätten müssen sich dennoch jetzt schon auf neue Anforderungen einstellen.

Die verbaute Hochvolttechnik erfordert andere Werkzeuge, neue Maßnahmen zum Arbeitsschutz und vor allem spezielles Wissen. „Das sind eigentlich Computer auf Rädern“, sagt Basem Khan, Lehrlingswart der Innung des Kraftfahrzeugmechaniker-Handwerks Bremen.

Neue Ausbildungsprojekte

Das macht auch eine Anpassung der Ausbildung notwendig. Üblich war bisher eine Spezialisierung von Kraftfahrzeug-Mechatronikern für den Bereich System- und Hochvolttechnik am Ende ihrer Ausbildung. „Das war aber  sehr speziell und deshalb haben sich nicht viele Betriebe herangewagt“, weiß Stefan Sündermann, Projektleiter Qualifizierung und Beratung am Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM).

Um den Zweig des Berufs interessanter zu machen und insbesondere leistungsstarke Schüler anzusprechen, geht man seit dem  vergangenen Jahr in Bremen einen anderen Weg. In Kooperation mit dem IFAM rief die Innung ein Ausbildungsprojekt ins Leben, bei dem die Lehrlinge vom ersten Lehrjahr an mit der Hochvolttechnik vertraut gemacht werden.

Testen von Antriebsaggregaten auf dem Programm

Sie lernen wie die elektronischen, mechanischen, hydraulischen und pneumatischen Systeme von Autos mit Elektro- und  Hybridantrieb instand gehalten und repariert werden. Ein wichtiger Lerninhalt ist das Testen und
Analysieren von Antriebsaggregaten mithilfe computergestützter Mess- und Diagnosegeräte. „Wer das durchläuft, hat auf Jahre seinen Job sicher“, meint Khan und verweist darauf, dass immer mehr Hersteller auf  Hybridtechnologie setzen.

Die Erfahrungen mit den ersten 15 Auszubildenden, die im vergangenen Jahr kurzfristig gewonnen werden konnten, seien positiv, sagt Anke Kuckertz, Geschäftführerin der Kfz-Innung.

Realschulabschluss ist Voraussetzung

Es soll fortgesetzt werden. Aktuell gibt es noch freie Plätze für das kommende Ausbildungsjahr. Interessierte Schulabgänger sollten einen guten Realschulabschluss mitbringen. Informationen gibt es bei der Innung des
Kraftfahrzeugtechniker-Handwerks, Sandra Kailbach, Telefon 0421 / 22 28 06 15 oder info@bremen-kfzgewerbe.de

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