Seit Mitte Dezember ist das 2006 erbaute Spielschiff am Vegesacker Museumshaven gesperrt. Zu groß ist die Gefahr, dass sich Kinder an dem maroden Spielgerät verletzen. Foto: Harm Seit Mitte Dezember ist das 2006 erbaute Spielschiff am Vegesacker Museumshaven gesperrt. Zu groß ist die Gefahr, dass sich Kinder an dem maroden Spielgerät verletzen. Foto: Harm
Kinder

Spielschiff in Vegesack bleibt vorerst gesperrt

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Seit Dezember ist das Spielschiff am Vegesacker Museumshaven gesperrt. Wie es aussieht, wird das auch erstmal so bleiben. Die Fläche soll im Gesamtkonzept zur Umgestaltung des Haven Höövts-Areals betrachtet werden.

Die Sonne zeigt sich immer öfter, Blumen sprießen, Bäume zeigen sich in ihrem zartgrünen Gewand und mehr Kinder spielen wieder an der frischen Luft. Bis sie das auf dem Spielschiff am Vegesacker Museumshaven tun können, wird es allem Anschein nach aber noch dauern. Das Areal wird wohl noch viele Monate gesperrt bleiben.

„Ich bin richtig ärgerlich“, sagt Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt. „Die Kinder leiden darunter, dass sich die Erwachsenen nicht einig sind und Kompetenzstreitigkeiten austragen.“ Und tatsächlich: Wer herausfinden möchte, wie es mit dem Spielschiff weitergeht, kann zwar viel fragen, konkrete Antworten zu einem Zeitplan bleiben aber bei allen Stellen aus.

„Es gibt keine Sofort-Lösung“

Denn die Liste der beteiligten Behörden ist lang: Mit im Boot sind das Amt für soziale Dienst, das Bauressort, das Bauamt Bremen-Nord und der Umweltbetrieb Bremen. Letzterer übernimmt in diesem Fall ausschließlich die Kontrolle des Spielplatzes und hat die Mängel entdeckt.

Eine Nachfrage dort ergibt, dass es Mitte März ein Treffen zwischen den Akteuren gab. Das Ergebnis: Das Spielschiff soll nun Teil des Gesamtkonzepts im Rahmen der Umgestaltung des Haven Höövts-Areals und des Bahnhofsvorplatzes werden. „Das Spielschiff unterliegt einer Gesamtplanung. Es ergibt keinen Sinn, jetzt zu sanieren, auch aus Kostengründen. Es gibt keine Sofort-Lösung“, sagt Kerstin Doty, Sprecherin des Umweltbetriebs Bremen.

Das bestätigt Bernd Schneider, Sprecher der Sozialsenatorin: „Es macht keinen Sinn jetzt zu investieren, wenn das Schiff später zum Beispiel wieder abgerissen werden muss.“

Rutsche rostet, Geländestange abgebrochen

Seit dem 10. Dezember 2018 ist das 2006 erbaute Spielschiff gesperrt. Zu groß ist die Gefahr, dass sich Kinder verletzen. Denn das Gerät ist marode. „Die Mängel sind durch den Alterungsprozess bedingt und in der Summe eine Gefahr für spielende Kinder“, sagt Doty. So sei unter anderem eine Geländestange abgebrochen, wodurch ein Spalt entsteht, in dem ein Kind mit dem Kopf stecken bleiben könnte, die Unterzüge des Deckbelages sind morsch und die Rutsche rostet.

Die Umgestaltung des umliegenden Areals wird noch viele Monate dauern – und somit wird auch eine Entscheidung über eine Sanierung oder einen Neubau des Schiffes vorerst ausbleiben. „Ich befürchte, dass das Spielschiff dieses Jahr gesperrt bleibt. Vielleicht können wir 2020 darüber reden, dass dort mal wieder ein Kind spielt“, sagt Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt.

Eine Antwort

  1. Alexander Olthoff sagt:

    Die Sperrung eines Wahrzeichens unserer Jugend!
    Und auch jetzt findet man sich wieder zusammen um Zuständigkeiten zu verteilen, die vorerst niemand zu übernehmen vermag. Somit wird sich auch diese Thematik unendlich ziehen, und schon jetzt auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. Im Kern geht es doch nur um mangelnde Liquidität – warum gibt man dieses nicht einfach zu?
    In solchen Angelegenheiten mangelt es in Bremen aber oft nicht nur an finanziellen Engpässen, sondern leider auch an der Findung von Machern!
    Schon im Jahre 2017 haben wir darauf hingewiesen, dass nicht in die Optik, sondern in die Sicherheit investiert werden muss.
    Es darf aber auch nicht vergessen werden, dass der Baustoff „Holz“ generell über eine begrenzte Lebensdauer verfügt.

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