Neben diesen Bänken als Aufenthaltsmöglichkeit sollen für die Suchtkranken und Obdachlosen vor allem sanitäre Einrichtungen bereitgestellt werden. Foto: Schlie
Obdachlosenhilfe

„Für alle eine gute Lösung“

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Oliver Steding, Direktor des Intercity-Hotels, begrüßt den neuen Szenetreff für Obdachlose am Hauptbahnhof. Am Montag wurde die Einrichtung offiziell eingeweiht.

Der nächste Schritt auf dem Weg zum „sauberen und sicheren Bahnhof“ ist getan: Zwischen Intercity-Hotel und der Fußgängerbrücke am Gustav-Deetjen-Tunnel hat die Innere Mission am Montag einen Treffpunkt für sucht- und alkoholkranke sowie für obdachlose Menschen eingeweiht, die sich bisher an Haltestellen der S-Bahn oder auf dem Bahnhofsvorplatz aufgehalten haben.

Nach drei Jahren der Planung und des Baus sollen mehrere Sozialarbeiter den Betroffenen ab sofort hier helfen, außerdem werden für die Obdachlosen sanitäre Einrichtungen bereitgestellt.

Zimmer mit Aussicht auf den Szenetreff

Neben der Sozialbehörde (120.000 Euro), der Inneren Mission (80.000 Euro), der Aktion Mensch (300.000 Euro), BSAG und Ordnungsamt ist noch ein weiterer Akteur an dem Projekt beteiligt: das Intercity-Hotel am Bahnhof, welches direkt an den Szenetreff grenzt. „Einige unserer Zimmer haben Fenster in Richtung des Treffs. Schon deswegen war es uns von Anfang an wichtig, mitzugestalten“, sagt Hoteldirektor Oliver Steding.

Sein erster Eindruck? „Ausbaufähig. Es ist ein wichtiges Projekt, da muss noch mehr getan werden“, sagt Steding. Das ist auch in Planung: Sichtschutzwände und barrierefreie Toiletten, die die jetzigen Dixi-Klos noch ersetzen, sollen kommen. Trotzdem ist Steding froh, dass die Obdachlosen nun einen Anlaufpunkt haben. „Das ist für alle Beteiligten eine gute Lösung“, sagt er.

Auch die Innere Mission sieht Verbesserungsbedarf

Verbesserungsbedarf bescheinigte aber auch Hans-Christoph Ketelhut, Vorstandssprecher der Inneren Mission: „Wir müssen hier definitv noch mehr machen“, sagte er. Bertold Reetz, Leiter der Wohnungslosenhilfe der Inneren Mission, betonte, jeder Mensch habe im öffentlichen Raum das Recht, sich dort aufzuhalten, wo er möchte. „Der Treff soll dieses Recht aber nicht ersetzen“.

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