Nach dem Siegtreffer zum 2:1 nahm Claudio Pizarro die Glückwünsche seiner Mitspieler entgegen. Foto: Nordphoto
2:1 gegen Leipzig

Werder-Sieg reicht nicht für Europa

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Es war ein mutiges Ziel im vergangenen Sommer – und beinahe hätte es auch geklappt: Doch am letzten Spieltag musste der SV Werder seinen Traum von der Rückkehr nach Europa begraben.

Die Bremer gewannen zwar ihr Heimspiel gegen RB Leipzig mit 2:1 (1:0). Aber der VfL Wolfsburg (8:1 gegen Augsburg) ließ sich nicht mehr überholen. Dafür aber Hoffenheim (2:4-Pleite in Mainz). Werder beendet die Saison auf Platz acht. 53 Punkte sind dabei ein sehr gutes Ergebnis und machen Mut, dass es auch in der nächsten Spielzeit wieder um Europa geht.

Dann zwar ohne Kapitän Max Kruse, aber mit Claudio Pizarro, der in Bremen bleiben wird. Und was dieser Pizarro noch drauf hat, bewies er gegen Leipzig: In der 89. Minute erzielte er den Siegtreffer. Zuvor hatten Milot Rashica (35.) für Werder und Nordi Mukiele (86.) für Leipzig getroffen.

Verwunderung über B-Elf

Große Verwunderung hatte es bei der Bekanntgabe der Aufstellungen gegeben. Die Leipziger Startelf war gegenüber der vergangenen Woche kaum wiederzuerkennen, nur Konrad Laimer hatte auch gegen die Bayern begonnen. Rangnick begründete seine B-Elf mit der hohen Belastung in dieser Saison.

Werder tat sich gegen die zusammengewürfelte Leipziger Mannschaft sehr schwer und fand kaum den Weg zum gegnerischen Tor. Weil auch die Gäste kein Zusammenspiel hinbekamen, war es ein langweiliger Sommer-Kick. Kaum zu glauben, aber wahr: Der erste Torschuss im Spiel ließ bis zur 35. Minute auf sich warten – und dafür brauchte es auch noch einen Elfmeter.

Rashica vollstreckt

Milot Rashica vollstreckte sicher zum 1:0. Werder profitierte bei der Führung vom Videobeweis. Schiedsrichter Felix Brych hatte nach dem Zweikampf zwischen Werder-Angreifer Yuya Osako und Dayot Upamecano weiterspielen lassen. Doch Video-Assistent Günter Perl schickte ihn zum Bildschirm an den Spielfeldrand.

Werder ging zwar mit einer Führung in die Pause, aber auch mit dem Wissen, dass Europa trotzdem ganz weit weg war. Kohfeldt brachte Johannes Eggestein für Sahin, es sollte wohl etwas offensiver werden. Doch nach einem ungeschickten Handspiel von Friedl im Strafraum drohte erst mal der Ausgleich. Bruma trat zum Strafstoß an und drosch die Kugel weit über das Tor (54.).

Pizarro kommt

Rangnick reagierte, brachte nach 70 Minuten doch noch zwei seiner Stars: Poulsen und Forsberg. Für mehr Aufsehen sorgte allerdings der nächste Wechsel, Pizarro wurde wie immer mit großem Jubel begrüßt. Osako verließ für den 40-Jährigen den Platz.

Das Spiel wurde trotz der neuen Protagonisten kaum besser, aber kurioser. Maximilian Eggestein hätte mit einem verunglückten Rückpass den Ausgleich erzielt (85.). Bei der folgenden Ecke war es dann doch noch passiert, Nordi Mukiele machte mit seinem ersten Bundesliga-Tor den Ausgleich, der noch mal per Video-Beweis wegen Abseits überprüft wurde (86.).

Pizarro trifft

Kohfeldt brachte Johannsson, eine nette Geste zum Abschied. Die Fans applaudierten erneut, um dann wenig später in Riesenjubel auszubrechen. Denn ausgerechnet Pizarro gelang mit einer feinen Einzelleistung das 2:1, ebenfalls überprüft durch den Video-Beweis.

Was für ein toller Abschluss einer tollen Saison, der nur die Krönung mit der Rückkehr nach Europa fehlte. Das hätte sich die Mannschaft verdient gehabt.

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Bremen kann froh sein. Der Bolzclub mit den gewaltbereiten Fans, der immer noch den Namen der Stadt führt, ist kein geeigneter Repräsentant des kleinsten Bundeslandes auf der internationalen Bühne.

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