Die Bildungsbehörde warnt Eltern davor, vor dem offiziellen Ferienbeginn mit den Kindern in den Urlaub zu fliegen. Am Flughafen kontrollieren Polizisten die Warteschlangen. In Bremen sind vom 4. Juli bis 14. August Sommerferien. Foto: Pixabay
Schulschwänzer

Zu früh geflogen

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Die Bildungsbehörde warnt Eltern davor, die Schulferien der Kinder eigenmächtig zu verlängern.

Schule schwänzen ist kein Kavaliersdelikt – auch nicht, wenn die Sommerferien eigenmächtig um ein paar Tage vorverlegt werden.

Das Phänomen „Flunkerferien“ ist meist eine fixe Idee von Eltern, die hoffen, ein besonders günstiges Urlaubsschnäppchen abgreifen zu können, indem sie vor allen anderen in den Flieger steigen. Auch Bremen geht mittlerweile dagegen vor. „Am Flughafen greifen die Polizisten direkt ein, wenn sie Minderjährige in den Schlangen zum Flieger entdecken“, warnt Bildungsressort-Sprecherin Annette Kemp.

Langfristige Schwänzer sind größeres Problem

Wer trotz der Warnungen erwischt wird, dem drohen hohe Geldstrafen. Laut dem Bremischen Schulgesetz können Schulpflichtige mit einer Geldbuße von 500 Euro und Erziehungsberechtigte mit einer Strafe von 1.000 Euro belegt werden. Auch im Unterricht wird darauf hingewiesen – wohl auch ein Grund, warum es nur selten zu eigenmächtigen Urlaubsverlängerungen kommt. „Es sind nur wenige Fälle, sie werden in der Statistik nicht gesondert aufgeführt“, sagt Kemp.

Mehr Sorge bereiten der Behörde demnach hartnäckige Schwänzer. Allein im Schuljahr 2017/18 betrug die Zahl der Bußgeldbescheide, die wegen längerer unentschuldigter Abwesenheit schulpflichtiger Kinder vom Unterricht verhängt wurden, insgesamt 214. Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr: 2016/17 gab es 81 Bescheide. 2015/16 waren es sogar 310.

Rebuz-Zentren bieten Hilfe an

Aus dem aktuellen Schuljahr liegen noch keine Zahlen vor. Bevor es zu einem Bußgeldverfahren kommt, wird jedoch zunächst mit allen Fachkräften und Erziehungsberechtigten über die Fehltage des betroffenen Schülers gesprochen. „Im zweiten Schritt werden Gespräche mit den Erziehungsberechtigten und den Schülern geführt, häufig wird gemeinsam mit Sozialarbeitern nach Lösungen gesucht“, erklärt Sprecherin Kemp.

Wenn die Unterstützungsangebote der Schule nicht erfolgreich sind, werden die regionalen Beratungszentren (Rebuz) hinzugezogen: Die Experten, die dort arbeiten, kümmern sich um die Schulverweigerer, sobald sie in der Schule auffallen. Da die Mitarbeiter an eine Schweigepflicht gebunden sind, können dort die Nöte und Sorgen der Betroffenen besprochen werden. Die RebuzBeratungen entsprechen jedoch nicht der Zahl der Schulverweigerer, denn manche Schüler müssen mehrfach beraten werden.

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2 Antworten

  1. Michim sagt:

    Sie sind ein CO2-Hysterie verfallen, nicht? Armer Kerl 🙂

  2. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Bremer im Exil lachen über diese sinnfreie Maßnahme der Bildungsbehörde

    Tausende Fridays for Future-Teilnehmerinnen, deren Väter beispielsweise am Band beim großen Automobilhersteller in Bremen Dieselfahrzeuge zusammenschrauben, schwänzen für die Umwelt Schule. Da geht es in Bremen doch nicht, dass Schüler eher in die Ferien fliegen und dafür Schule Schwänzen , die CO2-Bilanz ein paar Tage eher, als alle anderen zu belasten.

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