Am Elefanten, dem Antikolonialdenkmal im Nelson-Mandela-Park, können sich Spaziergänger Trinkwasser abzapfen. Foto: Schlie
Trinkwasser

Es soll mehr sprudeln

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Bisher gibt es sie nur an drei Orten: Experten fordern mehr öffentliche Trinkwasserzapfstellen für Bremen.

Temperaturen von über 30 Grad und kein Zugang zu Trinkwasser – nicht nur für Passanten, sondern besonders für viele Wohnungslose in Bremen ist das ein Problem. Anfang Mai ist der erste von der Stadt geförderte öffentliche Trinkwasserbrunnen am Elefanten, dem Antikolonialdenkmal im Nelson-Mandela-Park, eröffnet worden. Vier weitere sollten bis Ende Mai folgen. Zwei ähnliche Zapfstellen gibt es in der Propstgemeinde St. Johann im Schnoor und an der Liebfrauenkirche, beide werden von den jeweiligen Kirchengemeinden betrieben.

Die geplanten Trinkwasserzapfstellen in Vegesack (Am Sedanplatz), In Walle (Bremerhavener Straße/Vegesacker Straße), im Viertel (Ziegenmarkt) und in Hemelingen (Schlengstraße) werden nach Angaben des Umweltressorts allerdings erst nach und nach in Betrieb genommen, wenn die Sommerferien vorbei sind. Unter der Federführung des Ressorts beteiligen sich auch die SWB und HanseWasser an den Kosten für die Errichtung und die Unterhaltung der fünf Zapfstellen. 60.000 Euro werden die fünf Brunnen kosten, die Wartungskosten betragen rund 12.000 Euro pro Jahr.

Weitere Zapfstellen gefordert

Experten wünschen sich langfristig aber noch weitaus mehr Zapfstellen. „Fünf solcher Brunnen reichen nicht für Bremen, andere Städte sind da deutlich weiter“, sagt etwa Ralph Saxe (Grüne). Seiner Meinung nach wären mindestens 25 solcher Stellen notwendig, um eine flächendeckende Wasserversorgung zu gewährleisten. „Ich bin frohen Mutes, dass das Projekt noch ausgeweitet wird“, sagt Saxe.

Auch Bertold Reetz von der Inneren Mission freut sich über „einen guten Anfang“, sagt aber: „Besonders der Brunnen am Elefanten wird sehr häufig genutzt, da zeigt sich der große Bedarf.“ Zwar können sich Obdachlose auch in Anlaufstellen wie dem Café Papagei mit Trinkwasser versorgen, jedoch nur während der Öffnungszeiten. „Zehn bis 15 solcher Wasserstellen sollten aber für Bremen eigentlich drin sein“, findet Reetz.

Refill-Projekt bietet Zapfstellen in Cafés

Es gibt aber noch andere Wege, um an Trinkwasser zu kommen: Die Hamburger Initiative Refill sammelt deutschlandweit Orte, an denen man sich kostenlos seine mitgebrachte Flasche mit Leitungswasser auffüllen kann. In Bremen beteiligen sich über 30 Cafés und Geschäfte an dem Projekt. Man erkennt die Teilnehmer an einem blauen Sticker mit Wassertropfen an der Tür.

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Behörden und Institutionen unterstützen fragwürdiges buntes Treiben

    Die meisten Unterkömmlinge im „Papageienhaus“, wie auch in ähnlichen Einrichtungen in anderen Städten, sind stark alkoholisiert. Die Betreiber schauen bekanntermaßen, trotz der diesbezüglichen Verbote, darüber hinweg.

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