Pflegeausbildung Paracelsus und IBS machen mit (v.l.): Brigitte Pisetta, Dorothee Dolkemeyer, Josef Jürgens und Gudrun Schemel. Foto: pv
Pflegekräfte

Pflegeausbildung in Bremen: Einigung in Sicht

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Die Sozialbehörde Bremen legt ein neues Angebot zur Finanzierung der Pflegeausbildung vor.

Von Lars Lenssen und Hermann Olbermann

Eigentlich sollte schon im April alles geregelt sein. „Da sollte der Vertrag stehen“, sagt Uwe Zimmer, Geschäftsführer der Bremer Krankenhausgesellschaft, die alle Kliniken im Land Bremen vertritt.

Denn von Januar 2020 an ändert sich die Ausbildung von Pflegekräften. Künftig werden angehende Krankenpfleger und Altenpfleger in den ersten beiden Jahren gemeinsam unterrichtet, erst im dritten Jahr spezialisieren sie sich.

So viel steht fest. Unklar ist, wer in Bremen die neue Ausbildung bezahlen soll.

Krankenkassen bieten 6.500 Euro pro Azubi

„Bis auf Bayern und Bremen haben alle Bundesländer eine Pauschale vereinbart“, sagt Zimmer.

Jedes Land muss einen Fonds einrichten, in den es gemeinsam mit Krankenkassen und Pflegekassen einzahlt. Das Geld erhalten die Pflegeschulen und auszubildenden Kliniken.

Bisher bieten das Land Bremen und die Krankenkassen den Betrieben 6.500 Euro pro Auszubildenden. Zu wenig, finden die Kliniken. „Wir benötigen 9.000 Euro“, sagt Zimmer. Er hat bereits ein Schiedsverfahren eingeleitet, um eine Einigung zu erzwingen.

Bremen benötigt mehr Pflegekräfte

Doch so weit will es Sozialsenatorin Anja Stahmann offenbar nicht kommen lassen. „Es gibt ein neues Angebot“, sagt Bernd Schneider, Sprecher der Senatorin. Zahlen will er nicht nennen, versichert aber: „Das Angebot ist ein deutliches Entgegenkommen. Wir sind zuversichtlich, dass es zu einer Einigung kommt.“

Aktuell lassen sich in Bremen rund 1.600 Menschen zu Pflegern ausbilden. Bis zum Jahr 2030 benötigt Bremen 10,5 Prozent mehr Kräfte, bis zum Jahr 2050 sogar 40,9 Prozent zusätzlich, so eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK.

Darum steigt jetzt auch die Bremer Paracelsus-Klinik in die Ausbildung ein, gemeinsam mit dem Institut für Berufs- und Sozialpädagogik (IBS).

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Auch die Ärzteausbildung muss grundlegend verbessert werden.

    Nicht einmal Ärzte werden in Bremen ausgebildet. Dort besteht aber auch bundesweit der höchste Fachkräftebedarf.

    Das macht sich nicht nur bei Zahnärzten bemerkbar, zu denen die meisten Bremer auch deshalb nicht häufig gehen. Gehen sie auf Grund einer Grunderkrankung, die immer wieder zu Entzündungen führt, so um die zehn mal im Jahr zu ihrem Zahnarzt, weil sie Hilfe und Unterstützung suchen, kann man nur vor in Horn praktizierenden Zahnmedizinern warnen. Sie wollen viel Geld für ihre Leistungen und unterstützen den Patienten nicht dabei, seinen sonstigen Erkrankungen gerecht zu werden, bei der Krankenkasse. In Einzel- und fachärztlichen Gemeinschaftspraxen in Horn, klappt die interdisziplinäre Abstimmung aber ebenso wenig, wie in der größten dieser Art in Findorff. Die schlechte Ausbildung, die sich insbesondere wegen mangelnder Sozialkompetenz dort manifestiert hat, bringt Patienten in Teufels Küche. Schwerbehinderten Menschen ist dringend abzuraten, sich an dortige Ärzte zu wenden, wie auch an Fachärzte in Schwachhausen oder, bis auf eine Ausnahme, in der Vahr. Überraschender Weise ist in Gröpelingen schon immer die beste Praxis zu finden, geht es um Allergologie und Dermatologie. Orthopäden in niedergelassenen Bereichen sind in der Neustadt, in Walle und in Findorff nicht zu empfehlen. Gastroenterologen sind in Horn, wie auch Angiologen, aus Patientensicht nicht zu gebrauchen. Von einer allgemeinmedizinischen Versorgung ist in Horn abzuraten.

    Wer etwas mehr hat, als einen Schnupfen, dem ist zu raten, sich außerhalb von Bremen, im Umland Allgemein- und Fachmediziner zu suchen. Neurologen haben in Findorff ein Problem, wie auch Orthopäden und Zahnmediziner im Allgemeinen, bis auf wenige Ausnahmen auf den gesamten Norden bezogen, das gesamte Krankheitsbild eines Patienten zu erfassen. Angehörige letzterer Fachdisziplinen zählen zwar zu den am besten ausgebildeten Medizinern, werden aber auch am häufigsten verklagt.

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