Ein historischer Moment: Fachkraft René Bugalski (v. l.), Stiftungschef Wolfrat Voigt, Staatsrat Ronny Meyer und Zech-Group-­Geschäftsführer Olaf Demuth legen den Grundstein für ein einzigartiges Gebäude in der Überseestadt. Foto: Barth
Überseestadt

Erstes Hybrid-Haus in Bremen

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Projekt der Zech-Stiftung: Nur 14 Tage von der Grundsteinlegung bis zum Richtfest.

Den Grundstein legten Wolfrat Voigt und Olaf Demuth noch nach alter Bauherrensitte. Das war aber fast schon der einzige Akt, der an die traditionelle Bauweise erinnerte. Was jetzt in der Überseestadt entsteht, ist für Bremen eine Premiere: ein Holz-Hybrid-Gebäude, ein Haus, das im wesentlichen aus Holz besteht und aus nur wenig Beton.

Einzigartig ist auch die Bauzeit. Schon am 4. September, zwei Wochen nach der Grundsteinlegung, wollen Voigt und Demuth das Richtfest feiern. Anfang nächsten Jahres sollen die Mieter einziehen.

Erstes Gebäude dieser Art in Bremen

„Es ist das erste Bauvor­haben dieser Art für Bremen“, betont Voigt, Geschäftsführer der Gustav-Zech-Stiftung. Rund 14 Millionen Euro investiert sie in das viergeschosssige Gebäude, das oberirdisch über eine Bruttogeschossfläche von 3.637 Quadratmeter verfügen wird, unterirdisch werden es 2.607 Quadratmeter sein.

„Handwerkerhaus“ nennt Olaf Demuth, der Geschäftsführer der Zech-Group, das Gebäude, denn dort sollen die Handwerksbetriebe der Unternehmensgruppe unterkommen sowie die Zentrale des Unternehmens Cree, an dem Zech maßgeblich beteiligt ist. Cree realisiert das Projekt.

Cree hat bereits Erfahrung

Das Handwerkerhaus ist nicht das einzige Hybrid-Gebäude, das Cree errichtet. Auch auf dem Siemens-Campus in Erlangen zieht Cree solch ein Haus hoch. Und am Berliner Bahnhof Südkreuz baut Cree die Deutschland-Zentrale des staatlichen schwedischen Energiekonzerns Vattenfall.

Beide Vorhaben fallen deutlich größer aus als das Bremer Projekt. Allein das Hybrid-Haus für Vattenfall wird über insgesamt rund 32.000 Quadratmeter Fläche verfügen. Rund 100 Millionen Euro kosten die Bauten in Berlin und Erlangen jeweils.

80 Prozent weniger CO2-Emissionen

Allen ist aber gemeinsam: Die tragenden Elemente aus Holz werden mit Betontrockenteilen kombiniert. Aus statischen Gründen geht es nicht ganz ohne Beton. Die einzelnen Teile werden vorgefertigt und just in dem Moment an die Baustelle ausgeliefert, wenn sie dort gebraucht werden.

Im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise mit Stahlbeton fallen bei der Herstellung des Hybrid-Hauses bis zu 80 Prozent weniger CO2-Emissionen an. „Das Hybrid-Haus trifft den Geschmack unseres Hauses“, sagt Ronny Meyer, Staatsrat der grünen Bausenatorin Maike Schaefer.

Und: Da das Hybrid-Haus aus einzelnen vorgefertigten Elementen besteht, kann es jederzeit abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.

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