Viele Bremer Imker sorgen sich um den Zustand ihrer Völker und schauen – gerade bei etwas löchrigen Brutwaben – ganz genau hin. Ob sich Faulbrut-Sporen im Volk befinden, kann aber nur durch die Auswertung einer Futterkranzprobe festgestellt werden. Foto: Bollmann
Bienenseuche

Faulbrut in Bremen: Erste Bienenvölker abgetötet

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Bislang wiesen im Sperrgebiet zwei Imkereien eine hohe Belastung mit Faulbrut-Sporen auf.

Gut zwei Monate nachdem mit der Amerikanischen Faulbrut (AFB) die hochansteckende Bienen-Seuche in Bremen ausgebrochen ist, werden noch immer Bienenstände auf Spuren der sporenbildenden Bakterien untersucht.

Die bisherige Bilanz: Bislang haben von Imkern begleitete Mitarbeiter des Veterinäramtes 134 Imker aufgesucht und 442 Futterkranzproben genommen, berichtet Bärbel Schröder, Leiterin des Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienstes (LMTV) des Landes Bremen.

Das bisherige Ergebnis: 41 Proben waren gering mit Sporen belastet und bei zwei Im­kereien gab es eine hohe Sporenbelastung.

Noch nicht alle Proben ausgewertet

Die Zahlen sind allerdings nur eine Zwischenbilanz, da die Mitarbeiter des Amtes bislang nur in dem vor zwei Monaten über weite Teile Bremens verhängten Sperrbezirk unterwegs waren, um Proben zu nehmen.

Dabei konnten wegen der Urlaubszeit auch noch nicht alle Proben ausgewertet und auch noch nicht alle Stände besucht werden. Bislang wurden ungefähr 18 Stände noch nicht beprobt, schätzt Schröder.

Und dazu kommen dann natürlich noch etwaige Bienenstände, die dem Amt gar nicht gemeldet wurden.

Völker bereits abgetötet

Bei den beiden Imkereien in Huckelriede und Kattenturm mit einer hohen Sporenbelastung wurden die Bienen mittlerweile abgetötet.

Während in dem einen Betrieb noch der letztlich erfolglose Versuch unternommen wurde, die Sporenbelastung in den sieben Völkern zu senken, kam dies bei dem anderen Imker erst gar nicht in Frage.

Haltungsverbot ausgesprochen

Dessen sechs Bienenvölker waren in einem derart schlechten und verwahrlosten Zustand, dass sie sofort abgetötet wurden.

In diesem Fall hat das Veterinäramt auch ein Bienenhaltungsverbot ausgesprochen, erklärt Schröder.

Die Imkereien, aus denen die Proben mit einer geringen Sporenbelastung der für Menschen übrigens vollkommen ungefährlichen Faulbrut stammen, wurden mittlerweile informiert und müssen sich an eine Reihe von Auflagen halten.

Für gutes Futter sorgen

Durften sie ihre Völker im Sperrgebiet bislang schon nicht mehr vom Stand bewegen, sollen sie nun den Wabenumtrieb beschleunigen, keine Futterwaben zuhängen und möglichst nur neue Mittelwände verwenden.

Ganz wichtig sei es auch, auf eine gute Futterversorgung zu achten, so Schröder. Dadurch könne die Sporenbelastung etwas gesenkt, aber vor allem Räuberei verhindert werden, die sonst zur weiteren Verbreitung der Faulbrut beitragen könne.

Mehr zum Thema Faulbrut in Bremen lesen Sie hier.

 

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