Jörg Karaschewski aus Achim ist Vexillologe – Flaggenkundler. Sein Buch über die Bremer Flagge entstand in Zusammenarbeit mit einem Kollegen aus Thailand.Foto: Schumacher
Flaggenforschung

Bremer Flagge: Dem Schlüssel auf der Spur

Von
Jörg Karaschewski hat das erste Buch über die Geschichte der Bremer Flagge geschrieben.

„Wozu ein Buch zur Flaggengeschichte Bremens? Ist doch schon alles bekannt. Aber so ist es nicht“ Das sind die einleitenden Worte in Jörg Karaschewskis Buch „Die Geschichte der Bremer Flagge.“

Was er damit meint, erklärt der Autor aus Achim dem Leser auf den folgenden 128 Seiten mit Illustrationen und Abbildungen aus vergangenen Zeiten. „Jeder erkennt die Bremer Flagge mit dem markanten Schlüssel in der Mitte. Aber eine umfassende Betrachtung der Bremer Symbolik gab es bisher noch nirgendwo“, sagt der 51-Jährige.

Über Thailand zur Bremer Flagge

Karaschewski ist hobbymäßig Vexillologe – Flaggenforscher. „Einer der wenigen, denn das ist eine sehr überschaubare Zunft“, sagt er lachend. Darum kenne man sich untereinander, über die Grenzen von Kontinenten hinweg.

So sei auch sein Buch entstanden: Anfang 2017 besuchte Pluthipol Prachumphol, der Direktor des Thai national Flag Museums aus Bangkok, Bremen. „Ich durfte ihn auf seinem Weg ins Bremer Focke-Museum begleiten“, erinnert sich Karaschewski.

Dort sei eine Flagge Siams, wie Thailand bis 1939 genannt wurde, ausgestellt, welche sich Prachumphol damals unbedingt ansehen wollte.

Selbst in die Hand genommen

Als Karaschewski dem Thailänder Flaggenforscher zum Abschied noch ein Buch über die Geschichte der Bremer Flagge schenken wollte, merkte er schließlich: Es gab noch gar keines. „Darum überreichte ich ihm eine Flagge Bremens aus der Vorkriegszeit“, erzählt der Achimer.

So entstand eine Verbindung zwischen beiden, die schließlich dazu führte, dass Karaschewski ein solches Buch selbst schreiben konnte. „Seit unserem Treffen versorgte er mich immer wieder mit Flaggentafeln aus dem Thailändischen Museum, auf denen die Bremer Flagge zu sehen war“, erklärt der Achimer.

Heraus kam nach intensiven Nachforschungen von über einem Jahr schließlich das Buch.

Die Vexillologie will Karaschewski nach den Recherchen übrigens auch weiter treu bleiben. Sein nächstes Projekt widmet er seiner Heimatstadt Achim. „Ich möchte alle Flaggen und Fahnen von Achimer Vereinen dokumentieren“, sagt er.

„Die Geschichte der Bremer Flagge“, 24,90 Euro, ist erhältlich beim Verlag Books on Demand aus Norderstedt.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

3 Antworten

  1. Prepeliczay, Osvad sagt:

    Habe noch keine Antwort auf meine Frage bekommen…

  2. Habe das ,Flaggenbuch´ leider noch nicht gelesen. Einige Kenntnisse habe ich vor 3 J. herausgefunden, als ich mein Buch über den Roland schrieb. Frage: Was bedeuten die in zweierReihe der Flagge (12-er Reihe) eingefügten ,Würfel´ am Flaggenstiel ? – Danke für Ihre Antwort! Gruß, Osvald Prepeliczay,Bremen

  3. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Wer hat bloß den Schlüssel zum Tor zur Welt verlegt?

    Erschreckende Folgen von unkontrollierter Zuwanderung aus dem Nachbarbundesland Niedersachsen, ließen Hamburgs maritimes Ansehen stetig wachsen. Nicht nur die Lürssen-Werft im niedersächsischen Lemwerder, hat sich mit der Hamburger Blohm und Voss-Werft arrangiert. Auch die Rickmers-Werft hat sich schon lange aus Bremerhaven verabschiedet. Niedersachsen, die in Bremen eine Reederei gründeten, haben Bremen, im Vergleich zu Hamburg, maritim weitestgehend abgehängt. Elsfleth und ein Teil seiner Kapitäne sowie seine Pleite-Werft, sind als Schlüssel für das Dilemma Bremens und das der Bundesmarine, die von einer in Niedersachsen geborenen Verteidigungsministerin zuletzt geleitet wurden und sich ausgiebig aber schlecht beraten ließ, in jüngerer Vergangenheit zu sehen.

    Die älteste Seefahrerschule Deutschlands, die in Bremen noch ihren Platz hat, und das Olbers-Planetarium, sind seitdem allenfalls als museale Artefakte im Vergleich zu Hamburg zu betrachten, wohin auch im Rahmen der Bankenkrise das internationale Maritime Gericht seinen Standort verlegte und die Bremer Landesbank letztendlich an Niedersachsen überging.

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner