In seinen über 30 Jahren beim Zoll hat Michael Witek schon so einiges beschlagnahmt. Zu seinen kuriosen Funden zählen etwa eine meterlange Python-Haut, diverse Schildkrötenpanzer, Wurfsterne oder Elfenbein-Schnitzereien.Foto: Schumacher
Urlaubsmitbringsel

Bremer Zoll: Von Kakteen bis Python-Haut

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Wer den Bremer Flughafen verlassen will, hat die Qual der Wahl: Nehme ich das grüne oder das rote Tor?

Ist man sich nicht sicher, ob die Einfuhr der mitgebrachten Souvenirs oder Fundstücke zollfrei ist, sollte man lieber gleich das rote Tor nehmen, denn dort warten die Beamten des Zolls darauf, die Mitbringsel von außerhalb der EU zu überprüfen.

Auch in diesem Sommerurlaub haben die Zöllner wieder einige unerlaubte Dinge beschlagnahmt, berichtet Volker von Maurich, Sprecher des Hauptzollamtes Bremen.

Koffer voller Kakteen

„Der kurioseste Fund am Flughafen Bremen war bei einem Reisenden zu verzeichnen, der in seinen zwei Koffern ausschließlich Kakteen transportierte. Diese hatte er in Mexiko aus einem wilden Kakteenfeld mitgenommen“, erzählt von Maurich.

Da alle wilden Kakteen artengeschützt und der Reisende keine notwendigen Unterlagen für die Einfuhr dabei hatte, mussten die Pflanzen beschlagnahmt werden. „Da die Kakteen nicht miteinander in einem Botanischen Garten angepflanzt werden können, war die Unterbringung zunächst schwierig“, sagt von Maurich.

Letztendlich fand sich erst in Linz eine geeignete Einrichtung.

Walfleisch, Muscheln und Korallen

Grundsätzlich variieren die am häufigsten mitgebrachten Urlaubssouvenirs von Jahr zu Jahr ein wenig, weiß der Sprecher. „Ganz oft werden am Strand aufgesammelte Muscheln und Korallen mitgebracht“, sagt er.

„Aus Norwegen wird zudem in letzter Zeit häufig Walfleisch mitgebracht, das dort nicht, aber in der EU streng geschützt ist“, sagt er.

Sogar lebendige Tiere im Gepäck

Über die lange Historie an Fundstücken wacht Michael Wittek. Der Zollbeamte ist seit 23 Jahren am Bremer Flughafen tätig und hat schon alles gesehen. „In unserem Keller liegen Schildkrötenpanzer, Elfenbein, Schlangenhäute, Wurfsterne, Elektroschocker, Pelze, Felle und vieles mehr“, sagt er.

Auch Drogenfunde oder verbotene Medikamente seien oft zu verzeichnen. Sein kuriosester Fund: Ein lebender Kakadu, transportiert im Handgepäck.

Wer schmuggelt, zahlt: Beim Überschreiten der Reisefreimenge wird im Regelfall zur Steuer ein Zuschlag bis zur Höhe der hinterzogenen Einfuhrabgaben fällig. Wenn ein Betrag von 250 Euro überschritten wird, wird zudem ein Strafverfahren eingeleitet.

Was erlaubt ist, zeigt die kostenlose App „Zoll und Reise“. Unter artenschutz-online.de können genaue Infos zur Einfuhr je nach Land nachgeschaut werden.

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Butenbremer sind sehr amüsiert

    Das Entree durch rote oder grüne Tore am Flughafen Bremen entlässt Hans und Franz, die als Besucher und Urlaubsrückkehrer landen, nicht nur zollrechtlich sondern auch politisch farbecht ins rot-grün-rote Chaos nach Bremen.

    Die Wähler der CDU in Bremen, die noch immer an den alten Fraktionsangehörigen mit Jahrzehnte langer Oppositionserfahrung festhielten und Bremen noch immer nicht verlassen haben oder zu vernunftorientierten Nichtwählern geworden sind, hatten schon vor dem Start der Sommerferien die Qual der Wahl erlebt. Nun müssen auch sie sich den Eigenschaften unterwerfen, die mit roten und grünen Toren verbunden sind.

    Butenbremer schauen belustigt auf das Geschehen innerhalb der CDU und die zum Scheitern verurteilten Versuche der Abgeordnetenriege, ernstgenommen werden zu wollen, die aus den Reihen der CDU per se politische Nullnummern vortragen, die nach der letzten Bürgerschaftswahl zwar als Wahlsieger hervorgingen, den Wählerauftrag jedoch, insbesondere auf Grund ihrer über Jahrzehnte und auch heute noch lächerlich verlaufenden Oppositionsarbeit, zum Glück nicht erhielten.

    CDU-Insider haben schon vor Jahren angemahnt, die Fraktionsangehörigen zu ersetzen. Ein Meyer-Heder allein kann zwar als Selbstdarsteller im Vorfeld zu einer Wahl unterhalten und noch einmal die Stimmen leicht verblendeter und darüber verzweifelter CDU-Wähler abgreifen. Bei der Umsetzung eines Regierungsauftrages, den er nach der Wahl als Halbtagstätigkeit deklarierte, bei dessen Ausübung er nebenher auch noch sein Unternehmen weiterleiten könne, hätte er mit der Truppe von Politikern, die als Landwirt aus einem Stadtstaat, einen dort recht geringen Bevölkerungsanteil unter den Wählern vertritt, oder als familienpolitische Sprecherin, die mit Dauerwelle, Kostüm und Perlenkette, dafür ohne Kinder daherkommt, nicht vollziehen können. Auch die Inkompetenz der schul-, gesundheits- und wissenschaftspolitisch befassten Abgeordneten der CDU in Bremen, ließ in der Vergangenheit Insider immer wieder lachen.

    Ein Fraktionschef, der über die Wohnraumbeschaffung für sozial schwache Menschen die Meinung vertritt, sie sollen unter Brücken schlafen, hat die Bremer Welt überhaupt nicht verstanden. Dort herrscht seit Jahrzehnten die höchste Arbeitslosigkeit und mittlerweile auch die angeblich höchste Kinderarmut. Trotzdem wird der Familienförderung im kleinsten Bundesland immer noch kein Einhalt geboten und Familien, Eltern und Kinder laufen nach wie vor ins offene Messer einer unausgegorenen Sozialpolitik. Im ALG-II-Bundesland Nummer eins, sind von Seiten der christlichen Opposition nicht einmal Bemühungen erkennbar gewesen, dieser Art von Sozialfaschismus die Stirn zu bieten.

    Nun sind es die Bündnis-Grünen, die eine Idee, die von einem Mitglied der CDU-Bremen entwickelt worden ist und schon seit Jahren in einschlägigen Kommentaren im Weser-Kurier eingefordert worden sind, umsetzen wollen. Die Einführung von Quartiersgaragen wird nun von denen in den Fokus genommen, um das Parkplatzproblem zu lösen.

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