Einige Stellen auf dem Gelände der ehemaligen Containersiedlung an der Marie-Mindermann-Straße machen einen verwahrlosten Eindruck. Laut Immobilien Bremen soll ein Großteil der Anlagen für Schulen oder Kindergärten erneut verwendet werden. Foto: Schlie
Unterkünfte

Container in der Warteschleife

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Stehen lassen oder weiter verwenden? Was mit leer stehenden Flüchtlingsunterkünften in Bremen passieren soll.

Herausgebrochene Fenster und Türen, herumliegende Metalltreppen, feuchte und schimmelnde Wände – die Reste der ehemaligen mobilen Flüchtlingsunterkunft an der Marie-Mindermann-Straße geben ein eher trauriges Bild ab.

Seit einem Jahr stehen die Container unbenutzt herum, zuvor waren dort bis zu 100 Flüchtlinge untergebracht. Nun hat Immoblilien Bremen (IB) angekündigt, dass ein Großteil der Container für Schulen und Kitas weitergenutzt werden soll, der Rest wird höchstbietend versteigert.

Großteil der Container soll weiter genutzt werden

„Vor dem Hintergrund einer guten Marktlage liegen uns bereits mehrere Anfragen vor“, sagt IB-Sprecher Peter Schulz. Da die Container weiter genutzt werden sollen, würden für die Stadt Bremen keine Kosten anfallen, betont er.

Sobald die Baugenhemigungen vorliegen, sollen Container zur Schule an der Nordstraße gebracht werden. Zudem sollen weitere Module für eine Kita auf dem Gelände des Klinikums Ost genutzt werden. Das Sozialressort habe bereits angefragt, ein Auftrag zur Umnutzung liege aber noch nicht vor, sagt Schulz. Allenfalls ein kleiner Rest nichtverwendbarer Teile, wie die auf Maß gebauten Außentreppen, müssen entsorgt oder zum Schrottpreis verkauft werden.

Arbeiten sollen Anfang 2020 beendet sein

Dass die Container in einem teils verwahrlosten Zustand auf dem Gelände herumstehen, sei damit zu begründen, dass ein Abtransport und eine externe Lagerung deutlich teurer sei. Bis die Anlagen abgebaut und abtransportiert sind, müssen die Anwohner jetzt noch Geduld beweisen. „Die Arbeiten werden voraussichtlich im Januar oder Februar 2020 beendet“, sagt Schulz.

Durch die Wiederverwendung würde Bremen sogar noch Geld sparen, erklärt Schulz.

Noch acht mobile Flüchtlingsheime in Bremen

Nach Angaben des Sozialressorts handelt es sich bei dem schleppenden Abbau der Anlage in Kattenesch aber um einen Einzelfall. „Alle anderen leerstehenden Anlagen sind bereits abgebaut, die Module für Schulen und Kindergärten zur Verfügung gestellt beziehungsweise an Dritte verkauft“, sagt Bernd Schneider, Sprecher von Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne).

Insgesamt stehen in Bremen noch acht mobile Flüchtlingsunterkünfte, die Platz für 880 Geflüchtete bieten. Als 2015 mehr als 10.000 Geflüchtete nach Bremen kamen, wurden mehrere der mobilen Behausungen erbaut – Immobilien Bremen schaffte 306 Container an zwölf Standorten.

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